Langfristige Aussichten gut
Für Solaraktien sei 2018 ein schwieriges Jahr gewesen. Die Kursverluste für manche Unternehmen hätten sich auf bis zu 60 Prozent belaufen. Dennoch seien die langfristigen Aussichten für die Solarbranche gut, berichtete ECOreporter am 08.01.19. Nicht nur drohende Importzölle hätten die Kurse von Aktien von First Solar, JinkoSolar und Co. belastet, auch die Ankündigung der chinesischen Regierung, die Förderungen für den Ausbau der Solarenergie im eigenen Land zu kürzen, hätten auf die Kurse gedrückt. Bieten sich nach den Kursrückgängen nun Einstiegsgelegenheiten?
Die langfristigen Aussichten für die Branche seien gut: Das britische Analyse-Unternehmen IHS Markit erwarte für 2019 einen neuen Solarkraft-Zubau von 123 Gigawatt (GW) – eine Steigerung von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten neuen Photovoltaik-Anlagen sollen in Asien ans Netz gehen. Europa und Nordamerika machten nur einen Bruchteil der weltweit neu hinzukommenden Kapazität aus. Von den derzeit günstigen Preisen für Photovoltaikmodule und -komponenten profitierten vor allem die Errichter neuer Solaranlagen. Sie könnten infolge gesunkener Preise momentan günstig neue Solar-Kraftwerke erstellen.
SMA Solar: Fast 60 Prozent Kursverlust
SMA Solar habe im vergangenen Jahr unter den schwierigen Bedingungen auf dem Solarmarkt gelitten. Dem Wechselrichterhersteller mit Sitz im hessischen Niestetal (Kassel) habe insbesondere das Überangebot an Solartechnikkomponenten aus China zu schaffen gemacht. „Die chinesische Regierung hat den Solarausbau gebremst, daher drängen die chinesischen Produzenten verstärkt auf die Auslandsmärkte“, sagte Finanzvorstand Ulrich Hadding Mitte Dezember der Nachrichtenagentur Reuters. Die zunehmende Flut der chinesischen Solarkomponenten werde die Preise für die gesamte SMA Solar-Produktpalette im Geschäftsjahr 2019 um mindestens 15 bis 20 Prozent drücken, prognostizierte Hadding.
Das SMA-Solar-Management habe folglich die Umsatzziele nach unten korrigiert. Als Konsequenz des Preisverfalls habe das hessische Unternehmen angekündigt, man werde weltwewit 425 Stellen abbauen – davon knapp 100 in Deutschland. Außerdem wolle man das China-Geschäft ganz aufgegeben. Die SMA-Aktie habe 2018 fast 60 Prozent an Börsenwert verloren. Eine nachhaltige Erholung des Kurses dürfe erst kommen, wenn das Überangebot auf dem Solartechnikmarkt abebbe.
SolarEdge: volatile Aktie, aber gute Aussichten
Das israelische Unternehmen SolarEdge ist breit aufgestellt, produziert Wechselrichter und verkauft komplette Solaranlagen mit Monitoring-Software. Energiespeicher und Ladelösungen für Elektroautos sind ebenfalls im Produktportfolio. Im Juli übernahm SolarEdge das auf unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme spezialisierte US-Unternehmen Gamatronic. Dieser Sektor ist vom globalen Auftragsvolumen her mittlerweile fast genauso groß wie die Wechselrichterbranche.
-> Quelle: ecoreporter.de/jahresruckblick-solaraktien-sturmische-zeiten