Fell: Lösung seit Jahren bekannt
Eine PV-Anlage auf dem Dach könne auch den Schnee schmelzen und nicht nur Strom liefern. Eine im Vergleich zur Jahresstromerzeugung winzige Strommenge reiche dafür aus. Das rät Energieexperte und EEG-Mitautor Hans-Josef Fell dringend allen von der momentanen Schneekatastrophe betroffenen Hausbesitzern in Südbayern und im Alpenraum. Die Hausdächer, die derzeit unter den Schneelasten einzubrechen drohen, wären weniger gefährdet, wenn sie bereits mit rückstromfähigen PV-Anlagen – mit Batterien im Keller – ausgerüstet wären.
Niemand müsse dann mehr unter Lebensgefahr auf die Dächer steigen, um die Schneemassen weg zu schippen. Seit Jahren sei diese Lösung bekannt und technisch realisiert. Doch fast niemand habe sie installiert. Katastrophenvorsorge scheine immer noch ein Fremdwort für die meisten Menschen und Behörden zu sein.
Klimaschutz und Anpassung an Klimaveränderung
Würden alle gefährdeten Dächer in Gebieten, in denen Schneekatastrophen drohen mit rückstromfähigen PV-Anlagen geschützt, könnten beeindruckende Mengen von Solarstrom erzeugt werden. Bei Speichern im Keller würden auch Kohle- oder Erdgaskraftwerke überflüssig werden. Mit dem billig gewordenen Solarstrom vom eigenen Hausdach könnten die hohen Stromkosten reduziert werden.
Stromrückspeisefähige PV-Anlagen auf den Dächern seien gleichzeitig Klimaschutz und Anpassung an die Klimaveränderung, so Fell. Denn die aktuellen, ungewöhnlich lang andauernden Schneefälle ließen sich mit dem Klimawandel erklären. Die starke Aufheizung der Arktis verringere die Luftdruckdifferenzen zwischen Arktis und den gemäßigten Breiten, womit die Antriebskraft der Jetströme sich verringere. Die Folge seien lang andauernde gleichbleibende Wetterlagen, wie lange Hitzeperioden oder eben lang andauernde Schneefälle, sogenannte stehende Wetterlagen.
Nie mehr bei Schneefall aufs Dach steigen
Niemand in den von Schneekatastrophen bedrohten Gebieten müsse warten, bis ihm die Förderung von PV-Anlagen wieder passe. Jeder könne es in den nächsten Monaten sogar wirtschaftlich rentabel installieren und müsse nie mehr bei extremem Schneefall aufs Dach steigen. „Mir ist es unbegreiflich, wie wenig Daseinsvorsorge die meisten Menschen bereit sind zu schaffen – weder für den eigenen Katastrophenschutz am Haus, noch durch ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz“, zieht Fell sein Fazit.
–> Quelle: hans-josef-fell.de/pv-anlagen-koennen-haeuser-vor-schneebruch-schuetzen