Energiewende braucht effizientes und sozialverträgliches Umlagensystem, Windstrom besser nutzbar machen
Das bestehende System der Steuern und Umlagen im Energiebereich schaffe energiepolitische Fehlanreize, blockiert Investitionen in Innovationen und belaste die privaten Endverbraucher wie Mittelstand überproportional hoch. Der Bundesverband WindEnergie fordere daher eine Reform der Abgaben und Umlagen. Im Zentrum der Reform solle eine transparente und effektive Besteuerung von klimaschädlichen CO2-Emissionen stehen, heißt es in einer Pressemitteilung des BWE vom 11.01.2019.
„Die Neuordnung von Steuer- und Abgabensystemen ist in allen Politikbereichen langwierig und kompliziert. Das darf aber keine Ausrede für Untätigkeit sein. Das derzeitige Abgabensystem im Energiesektor verhindert Innovationen, erschwert die Elektrifizierung der Sektoren Wärme, Industrie oder Mobilität und bremst die deutsche Energiewende aus. Das aktuelle System steht damit einen fairen Wettbewerb der Technologien entgegen und macht es schwer, die Klimaschutzziele zu erreichen. Dies muss sich ändern“, mahnt Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie.
„Nur der Einstieg in eine transparente, systematische und verursachergerechte CO2-Bepreisung über alle Sektoren trägt dazu bei, klimapolitisch sinnvolle Investitionsanreize zu setzen. Der neue Energiestaatssekretär Andreas Feicht sollte dies zu einer seiner ersten Prioritäten machen. Durch den Einstieg in die CO2-Bepreisung können die wirtschafts- und industriepolitischen Potenziale der Erneuerbaren Energien, aber auch neuer Technologien wie Power-to-X und Batterietechnologien gehoben werden. Parallel zu deren Einführung könnte die Stromsteuer gestrichen werden. Das entlastet die Stromverbraucher und erhöht die Sozialverträglichkeit der Energiewende langfristig“, so Hermann Albers, der auch darauf hinwies, dass der Bundesverband Erneuerbare Energien bereits im Jahr 2017 ein entsprechendes Konzept vorgelegt hatte.
Während der Anteil der Erneuerbaren Energien im Stromsektor bereits auf knapp 40 Prozent gestiegen sei, blieben die Sektoren Wärme und Verkehr weit hinter ihren Klimaschutzzielen, aber auch hinter den technischen Möglichkeiten beim Einsatz Erneuerbarer Energien zurück. Nach wie vor werde Windenergie wegen Netzengpässen abgeregelt, obwohl sie in regionalen Wärme-/Kälte- und Mobilitätskonzepten sinnvoller verwendet werden könne. Eine Reform des Umlagesystems könne dafür einen wichtigen Impuls setzen und die Schaffung von energiewirtschaftlich sinnvollen Flexibilitätsoptionen in den Sektoren Wärme und Verkehr anreizen, empfiehlt der Präsident des BWE.
->Quelle: Bundesverband WindEnergie (BWE).de