Produktionszahlen der Photovoltaik-Hersteller boomen weiter
China habe im vergangenen Jahr einen Rückgang der neu installierten Photovoltaik-Kapazität um 18 Prozent verzeichnet, wie der chinesische Verband der Solarindustrie bekannt gegeben habe. Dennoch sei der Zubau damit höher als von der Branche erwartet, nachdem die Regierung gravierende Einschnitte ihres teuren zentralen Fördersystems Ende Mai angekündigt hatte, schreibt Vincent Shaw in einem Beitrag für pv magazine global.
China habe im vergangenen Jahr einen Rückgang der neu installierten Photovoltaik-Kapazität um 18 Prozent verzeichnet, wie der chinesische Verband der Solarindustrie bekannt gegeben habe. Dennoch sei der Zubau damit höher als von der Branche erwartet, nachdem die Regierung gravierende Einschnitte ihres teuren zentralen Fördersystems Ende Mai angekündigt hatte, schreibt Vincent Shaw in einem Beitrag für pv magazine global.
Da die Produktionszahlen der weltweit größten Photovoltaik-Hersteller angesichts der Nachfrage außerhalb Chinas weiter boomten, blickte die Vereinigung China Photovoltaic Industry Association (CPIA) optimistisch in dieses Jahr. Als die chinesische Regierung Ende Mai einen abrupten Einschnitt des Photovoltaik-Förderprogramms ankündigte, das im vergangenen Jahr auf 15 Milliarden Dollar unbezahlter Vergütungszahlungen angewachsen sei – so das Beratungsunternehmen Solarzoom -, hätten globale Solaranalysten die Schätzungen für Chinas Zubau 2018 bis auf 30 Gigawatt gesenkt. Die nun veröffentlichten CPIA-Zahlen – die in der Regel einen genauen Anhaltspunkt für die um April erwartete offizielle Statistik geben würden – zeigten jedoch, dass China 2018 rund 43,6 Gigawatt Photovoltaik-Leistung neu installiert habe, gefolgt von rekordverdächtigen 53 Gigawatt im Jahr zuvor.
Regierungsankündigung hat Installation verlangsamt
Während die Ankündigung der Regierung zur neuen Politik am 31.05.2018 die Installation zweifellos verlangsamt hätten, seien nach der Wende immer noch 20 Gigawatt große Freiflächenanlagen installiert worden, nachdem in den ersten fünf Monaten des westlichen Kalenderjahres nur 3,6 Gigawatt installiert worden seien. Bei dezentralen Erzeugungsanlagen sei es in den letzten zwölf Monaten ausgewogener, wobei jeweils rund zehn Gigawatt kleine Photovoltaik-Anlage vor und nach der politischen Ankündigung hinzugefügt wurden, die zu düsteren Prognosen auf der ganzen Welt geführt hätten.
Vielleicht noch wichtiger sei, dass die Menge der verlorenen Solarenergie bis zum Erreichen der Endverbraucher aufgrund von Problemen beim Netzanschluss von sechs Prozent im Jahr 2017 auf drei Prozent im vergangenen Jahr halbiert worden sei. Analysten hätten auf Nachfrage von pv magazine erklärt, dass der Erfolg eines neuen Politikpakets, das darauf abziele, förderfreie chinesisches Photovoltaik-Projekte zu befeuern, von der Reduzierung der Anlagen mit Netzanschlussproblemen abhängen könnte. Die aktuellen Zahlen würden Anlass zu der Annahme geben, dass die Regierung in dieser Frage in die richtige Richtung gehe.
Handel zwischen den USA und China als Haar in der Suppe
„Angesichts des starken Zubaus wenig überraschend sind die Produktionszahlen der Hersteller, obgleich auch in der zweiten Jahreshälfte neue Produktionskapazitäten entstanden sind. Nach der CPIA-Statistik stieg das Zellproduktionsvolumen gegenüber dem Vorjahr um 21,1 Prozent auf 87,2 Gigawatt, bei Wafern um 19,1 Prozent auf 109,2 Gigawatt, die Modulproduktion um 14,3 Prozent auf 85,7 Gigawatt und die Polysiliziumproduktion um 3,3 Prozent auf mehr als 250.000 Tonnen“, berichtet Shaw in seinem Artikel. Mit Blick auf das Ausland sagte der stellvertretende CPIA-Vorsitzende Wang Bohua den Mitgliedern in Peking, er erwarte im laufenden Jahr weitere allgemeine Steigerungen aufgrund gesunder Märkte in Europa – insbesondere jetzt, da die EU die Mindesteinfuhrpreise für chinesische Module und Zellen aufgegeben habe – Indien, den Mittleren Osten und Südamerika.
Das einzige Haar in der Suppe, sagte Wang, sei der Handel zwischen den USA und China wegen der ungelösten Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden Supermächten. Da die USA jedoch bereits nur 0,24 Prozent der chinesischen Photovoltaik-Exporte ausmachten, würde eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zu US-Präsident Donald Trump für chinesische Photovoltaik-Unternehmen nicht allzu katastrophal sein, fügte Wang hinzu.
Josefin Berg, Analystin von IHS Markit, sagte pv magazine zu den Zahlen: „Der Rückgang gegenüber 2017 spiegelt die im Mai letzten Jahres vorgenommenen politischen Veränderungen wider. Wir werden noch die offiziellen Statistiken für 2018 sehen müssen, aber diese Ankündigung zeigt, dass der chinesische Photovoltaik-Markt nicht so stark von der von vielen erwarteten Einstellung der Einspeisevergütung betroffen war. In unserer Dezember-Prognose waren wir zuversichtlich, dass 2018 in China mindestens 40 Gigawatt PV installiert werden.“
-> Quellen: