Seit April 2018 verfügen alle Kubaner aus irgendeiner Quelle über Elektrizität
So betitelte die offizielle kubanische Zeitung Granma*) am 16.01.2019 einen Artikel über die Stromversorgung der Karibisk-Insel. Und weiter: „Die Elektriker Kubas beherrschen besonders in schwierigen Zeiten, etwa nach Hurrikanen, die Schlagzeilen der Medien.“ Aber sie hätten auch andere Herausforderungen zu bestehen, die stillschweigend, aber ständig stattfänden, „die es aber verdienen erwähnt zu werden“. In diesem Sinne sei 2018 bereits historisch, denn seit April jenes Jahres verfügten alle Kubaner „auf die eine oder andere Weise“ über Elektrizität.
Gemeint sind Erneuerbare Energien, denn stolz verkündete der Minister für Energie und Bergbau, Raúl García Barreiro, soeben, mit Phototovoltaik- Solarzellen seien jetzt die letzten 17.614 noch anhängigen Wohnungen elektrifiziert worden. Das Land verfüge über 5.881 MW und habe ein zu 100 % einheitliches Elektrizitätssystem „mit Leitungen, welche die abgelegensten ländlichen Gebiete und die Gebirgszonen Kubas erreichen“. Das vergangene Jahr endete mit dem Abschluss der wichtigsten Investitionen in eine grundlegende Überholung der Wärmekraftwerke Carlos Manuel de Céspedes (158 MW) und Antonio Maceo (100 MW). Hinzu kamen die Einrichtung von Diesel-Stromaggregaten an vier Orten, nämlich in den Provinzen Mayabeque, Matanzas, Sancti Spiritus, die 184,8 MW erzeugen und eines in der Nähe der Raffinerie von Cienfuegos. Für 2019 sind Investitionen von 900 Millionen Pesos geplant.
Für das Entwicklungsprogramm für erneuerbare Energien und die effiziente Nutzung von Energie sind 275 Millionen Pesos vorgesehen. Die wichtigsten Projekte sind die Fertigstellung des Blocks 6 des Kraftwerks von Mariel (100 MW) und von Block 1 des Kraftwerks von Felton in Holgin (250 MW); Zusammmen werden sie mit 350 MW Strom erzeugen und im ersten Trimester 2020 ihren Betrieb aufnehmen. Außerdem werden 43 Solarparks mit 179 MW installiert, von denen 11 (88 MW) über ausländische Investitionen erfolgen. Auch werden die Windparks Herradura 1 und 2 mit jeweils 50 MW in Las Tunas in Betrieb gehen. Diese Parks werden Ende 2019 oder Anfang 2020 mit der Erzeugung elektrischer Energie beginnen. (Redaktion Nationales)
*) benannt nach der Jacht „Granma“, mit der die Revolutionäre unter Fidel Castro und Ernesto Guevara am 02.12.1956 Kuba erreichten
In Zahlen
- Beim Sieg der Revolution hatten 800 000 Personen, die am Stadtrand oder in ländlichen Gebieten lebten, keinen Strom.
- Die Kapazität zur Energieerzeugung betrug 1959 nur 430 MW .
- Nur 56 % des Landes war elektrifiziert.