Neue Handelsbeziehungen und Allianzen
IRENA, die Internationalen Agentur für erneuerbare Energien, hat den Bericht „Eine neue Welt“ veröffentlicht, dem zufolge die Weltkommission für Geopolitik der Energiewende die Meinung vertritt, dass die geopolitischen und sozioökonomischen Folgen eines neuen Energiezeitalters genauso tiefgreifend sein könnten wie diejenigen, die den Wandel von Biomasse zu fossilen Brennstoffen vor zwei Jahrhunderten begleitet haben. Dazu gehörten Veränderungen in der Positionierung der Staaten, die Bedeutung neuer Führungsfiguren, mehr Energieakteure, Veränderungen in den Handelsbeziehungen und das Entstehen neuer Allianzen, lässt die IRENA verlautbaren.
Der Bericht geht davon aus, dass der Wandel im Energiebereich die Staatsführung verändern wird. Erneuerbare Energiequellen sind in der einen oder anderen Form an den meisten geografischen Standorten verfügbar, im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen.
Die große Menge an erneuerbaren Energiequellen werde die Energiesicherheit erhöhen und die Energieunabhängigkeit der meisten Staaten befördern. In der Zwischenzeit würden neue Interdependenzen und Handelsstrukturen entstehen, da die Länder erneuerbare Energien förderten und ihre Stromnetze mit den Nachbarländern verknüpften, heißt es.
Universeller Energiezugang durch erneuerbare Energien
Dem Bericht zufolge dürften die Konflikte im Zusammenhang mit Öl und Gas sowie die strategische Bedeutung einiger maritimer Nadelöhre wie der Straße von Hormuz abnehmen. Letztere sei die weltweit wichtigste Öl-Arterie, die die Rohölproduzenten im Nahen Osten mit den wichtigsten Weltmärkten verbindet. Täglich durchliefen etwa 30% aller auf See gehandelten Rohöle diesen Engpass.
Darüber hinaus werde der Wandel im Energiebereich neue Marktführer mit großen Investitionen in erneuerbare Energietechnologien schaffen. So übernehme China als größter Erdgasimporteur, -exporteur und -installateur von Solarmodulen, Windturbinen, Batterien und Elektrofahrzeugen die Führung im Wettlauf um saubere Energien.
Die Kommission kommt zu dem Schluss, dass die Länder, die hauptsächlich auf die Einfuhr fossiler Brennstoffe angewiesen seien, die Möglichkeit haben würden, ihre Handelsbilanz zu verbessern und die Risiken im Zusammenhang mit empfindlichen Energieversorgungsleitungen und volatilen Kraftstoffpreisen zu verringern, indem sie einen größeren Anteil an Energie im Inland entwickelten.
Erneuerbare Energien könnten dazu beitragen, einen universellen Energiezugang zu schaffen, Arbeitsplätze zu schaffen, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern, die Nahrungsmittel- und Wassersicherheit zu verbessern sowie die Nachhaltigkeit, die Klimabeständigkeit und die Gerechtigkeit zu verbessern.
Kosten könnten sinken
Zusammenfassend schätzt IRENA, dass bis 2025 die globalen gewichteten Durchschnittskosten für Strom um 26 % von Onshore-Windenergie, um 35 % von Offshore-Windenergie, um mindestens 37 % von konzentrierten Solarstromtechnologien und um 59 % von Solar-Photovoltaik sinken könnten.
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