Roadmaps zur Dekarbonisierung des Verkehrs

MENA-Fuels: Nachhaltige synthetische Kraftstoffe

Im Rahmen der BMWi-Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ fragt das vom Wuppertal-Institut gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und der IZES gGmbH initiierte Projekt MENA-Fuels nach der möglichen Rolle und den Implikationen der Nutzung synthetischer Kraftstoffe in Deutschland.

Alles schon mal dagewesen: Die Desertec-Vision – Grafik © Dii GmbH

Hierzu wird in Teil A zunächst die mögliche Nachfrage nach diesen Kraftstoffen in Deutschland betrachtet. Im Teilprojekt A.I werden für relevante synthetische Kraftstoffe die zu ihrer Herstellung benötigten Technologiepfade unter einer ganzheitlichen Perspektive bewertet, um ihre jeweiligen Stärken und Schwächen, Chancen und Hemmnisse sowie Entwicklungspotenziale aufzuzeigen. In Teilprojekt A.II modelliert das Projektteam die als aussichtsreich bewerteten Kraftstoffpfade für Deutschland und diskutiert anschließend ihre Einbettung und Rückwirkungen auf das Energiesystem. Dabei analysieren die Wissenschaftler unter anderem, wie zukünftig eine volkswirtschaftlich optimierte Deckung des Bedarfs an synthetischen Kraftstoffen gestaltet werden könnte. Dabei ist von besonderem Interesse, welche Anteile aus heimischen Quellen gedeckt bzw. aus der MENA-Region importiert werden können, und ob die Kraftstoffe selber oder ihre Vorprodukte Elektrizität, Wasserstoff oder Zwischenprodukte importiert werden.

Ausgehend von der Annahme, dass die in den Szenarien abgeleitete Menge an Erneuerbaren Energien nicht in Deutschland gedeckt werden kann, werden im Teil B Transformationspfade für die Erzeugung und den Transport von Wasserstoff, Zwischenprodukten oder Kraftstoffen in der MENA-Region (Middle East & North Africa) entwickelt und bewertet.

Teilprojekt B.I analysiert, in welchen MENA-Ländern welches Potenzial für die Produktion der genannten Kraftstoffe oder ihrer Vorprodukte langfristig zu welchen Kosten zur Verfügung stände. Einschränkend werden dabei der mögliche Eigenbedarf der Länder, Restriktionen bezüglich Infrastrukturen sowie Wasser- und CO2-Verfügbarkeit sowie politische Risiken berücksichtigt. In drei Länderfallstudien wird untersucht, inwieweit realistische Chancen für die Entwicklung konkreter marktlicher Ansatzpunkte zum Export bestehen. Während Teilprojekt B.II Handelsbeziehungen und Absatzmärkte analysiert und die gesamtwirtschaftlichen, sozio-ökonomischen und umweltbezogenen Auswirkungen von synthetischen Kraftstoffstrategien auf Deutschland und die MENA-Region bewertet, werden in B.III zusammenfassend Versorgungspfade und Roadmaps für die analysierten Kraftstoffe skizziert.

Das Projekt liefert damit Orientierungswissen für Vorhaben, die den MENA-Raum als Ressourcenlieferant für synthetische Kraftstoffe ins Auge fassen. Das Projekt wird zur Validierung mittels Stakeholdern von zwei Expertenbeiräten begleitet, die einerseits interessierte Industrievertreter aus Deutschland und andererseits relevante Akteure aus der MENA-Region umfassen.

Projektpartner

->Quelle: wupperinst.org/789