BMW will CO2-Ziele erreichen – Daimler auch – Fiat Chrysler kauft sich lieber frei
BMW-Chef Harald Krüger zeigte sich beim Genfer Autosalon laut telebasel.ch zuversichtlich, dass die weißblaue Marke die europäischen CO2-Vorgaben 2021 einhalten werde – Audi-Chef Bram Schot ebenfalls. Es geht dabei unter anderem darum, Strafzahlungen zu vermeiden. Skeptischer klang Zetsche (Daimler) im Handelsblatt. „Wir können das schaffen“, sagte Krüger am 05.03.2019. Aber der nochmals deutlich niedrigere Grenzwert ab 2030 sei „eine dramatische Herausforderung“.
Erst neun Prozent der verkauften BMW seien heute Autos mit Hybrid- oder Elektroantrieb. In vielen Ländern Europas liege der Anteil aber nur bei zwei oder drei Prozent, so Krüger. Weil E-Autos deutlich teurer seien, müsse man die Kundschaft schrittweise mit dem leisen Antrieb, der enormen Beschleunigung und den geringeren Wartungskosten überzeugen. „Die Mannschaft ist im Moment sehr ausgelastet“, sagte Krüger zum Thema Stellenabbau, der sei eben keines bei BMW. Man spare vielmehr bei den vielen Ausstattungsdetails, streiche weniger gefragte Modelle und gehe – wie etwa mit Daimler bei Drive Now und Car2go Partnerschaften ein.
Die deutsche Autoindustrie müsse rasch breitere Käuferschichten erschließen, um Strafen für Klimaverstöße zu vermeiden, sagte Autoverbandspräsident Bernhard Mattes in Genf. „Wir rollen das Angebot an E-Autos über alle Segmente aus, also auch in der Kompaktwagen- und Mittelklasse, sagte er. Allein mit der Oberklasse könnten die deutschen Autobauer ihre CO2-Ziele nicht erreichen.
Daimler optimistisch
Der Autobauer Daimler ist wie BMW zwar weiter optimistisch, die strengeren europäischen CO2-Vorgaben einzuhalten – aber die Kundschaft müsse mitspielen, sagte Vorstandschef Dieter Zetsche ebenfalls am 05.03.2019 in Genf – und, etwas geheimnisvoll: „Wir haben natürlich einen Plan, wie wir diese Ziele erfüllen wollen“. In wichtigen Punkten habe man den selbst in der Hand, wie aber die Ladeinfrastruktur wachse und ob die Kunden die Fahrzeuge dann auch kauften, darauf habe man schon weniger Einfluss.
Zetsche unterstellt „gewisse Mixverhältnisse – auch für Benzin und Diesel“. Die wenn wie geplant einträten, „dann werden wir diese Ziele erreichen.“ Wichtig ist laut Zetsche die Frage der Kosten und Preise – da habe man für 2025 ziemlich konkrete Vorstellungen, “ darüber hinaus weniger.
Fiat Chrysler zahlt lieber
Fiat Chrysler Automobiles (FCA) denkt sich weniger: Dort nimmt man Strafzahlungen wegen klimaschädlicher Abgase dann in Kauf, wenn sie sich eher rechnen als hohe Investitionen in Elektroautos. „Wir nehmen den Weg mit den geringsten Kosten“, sagte FCA-Chef Mike Manley, der zweifelte, ob die Kunden E-Autos auch kaufen würden. Denn der Absatz sei in Europa gering. Aber wenn der Markt sie verlange, werde auch Fiat Chrysler sie bauen.
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