Hunderttausende Schüler weltweit pro Klima auf den Straßen – inzwischen 25.000 wissenschaftliche Unterstützer
Höhepunkt der im vergangenen August von Greta Thunberg ausgelösten Schulstreikwelle: Mit Protestaktionen lasen am Freitag, dem 15.03.2019, in mehr als 120 Ländern, allein in 220 deutschen Orten 300.000 Schüler – und nicht nur Schüler – den Politikern die Leviten und verlangten endlich ernsthaftes Handeln gegen die drohende Klimakatastrophe. Den Veranstaltern zufolge waren es allein im Berliner Invalidenpark zwischen Bundeswirtschafts- und -verkehrsministerium 25.000 (laut Polizei 20.000, angemeldet waren 5.000) Protestierer und Mahner. Der Berliner Tagesspiegel hatte einen Newsblog eingerichtet.
In München versammelten sich laut Polizei rund 8.000 Demonstranten, in Bremen etwa 5.000. In Köln kamen nach übereinstimmenden Angaben von Veranstaltern und Polizei rund 10.000 Teilnehmer zur Fridays4Future-Demo. Zu Beginn der Berliner Demonstration rief Luisa Neubauer (re.), eine der Hauptorganisationen von Fridays for Future Deutschland: „Was gerade in der Politik zum Thema Klimaschutz passiert, ist eine Farce. Es ist eine Katastrophe, die uns alle treffen wird.“ Und: „Wenn wir es wirklich ernst meinen mit unserer Zukunft, dann müssen wir jetzt auf den Tisch hauen. Und wir müssen uns alle ehrlich fragen: Tun wir alles, was wir können, um diesem Theater ein Ende zu setzen?“
Der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen (li. mit seinem Bruder Christian von Hirschhausen, DIW) sagte: „Ich finde es toll, dass ihr alle da seid. Ihr seid enorm wichtig! Die Klimakrise ist die größte Gesundheitsgefahr aller Zeiten.“ Dann nannte er ein Bild, das im vergangen Sommer (20.07.2018) schon einmal auf der Solarify-Seite stand: „Die Erde hat Fieber und das Fieber steigt. Sie gehört auf die Intensivstation. Das ist ein Notfall.“
Der Initiator von Scientist4Future, Gregor Hagedorn, hielt ein Schild mit einer Zahl in die Höhe: Mehr als 23.000 Wissenschaftler unterstützen „Fridays for Future“ inzwischen. „Was ihr fordert, ist wissenschaftlich untersucht. Ihr habt Recht.“ Inzwischen, am 22.03.2019, sind es mehr als 25.000.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat die Demonstrationen von Schülern für mehr Klimaschutz im Rahmen einer Aktuellen Stunde im Bundestag als „Weckruf“ begrüßt, für den sie dankbar sei. Das Anliegen sei wichtig, denn es gehe um die Zukunft gerade der Jüngeren. Nötig sei ein neuer Generationenvertrag, der Klimaschutz garantiere. „Wir haben noch die Möglichkeit, den Schalter umzulegen“, so Schulze.
Vor dem Bundeswirtschaftsministerium war zwar eine Polizeiarmada mit Absperrungen angetreten – offenbar erwarteten die „Ordnungskräfte“ Ausschreitungen – doch sie bekam nichts zu tun: Die Demo in Berlin verlief friedlich und störungsfrei.