Einfache Aufgabe der Schüler für die Politiker
Frederic Simon schrieb auf Euractiv: „Die Schulkinder haben eine einfache Aufgabe für unsere Politiker: ‚Zuerst hören Sie sich die Wissenschaft an, nehmen Sie ihre Ergebnisse auf. Dann findet die Aufgabe heraus und löst die Gleichung. Laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) haben sie etwa 11 Jahre Zeit, um ihre Kopie zu liefern und irreversible Klimaänderungen zu verhindern‘.“ Die Schulkinder haben eine einfache Aufgabe für unsere Politiker: Zuerst hört Euch die Wissenschaft an, nehmt ihre Ergebnisse auf. Dann findet die Rechnung heraus und löst die Gleichung. Laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) habt Ihr etwa 11 Jahre Zeit, um Eure Lösung zu liefern und irreversible Klimaänderungen zu verhindern.‘
Alles begann im vergangenen Jahr, als ein 16 Jahre altes Mädchen, Greta Thunberg (li., mit weißer Mütze), beschloss, den Unterricht zu versäumen, um vor dem schwedischen Parlament zu protestieren, indem sie ein handgemaltes Banner hielt und Mitleid und Verwirrung bei den Passanten hervorrief. Damals war Greta auf sich allein gestellt. Jetzt hat ihr Klimastreik eine weltweite Bewegung inspiriert, während Greta für den Friedensnobelpreis nominiert wurde. Wissenschaftler gehörten zu den ersten, welche die Klimastreiks unterstützten. Sie konnten den Schülern ja auch kaum widersprechen. ‚Vereinigt euch einfach hinter der Wissenschaft, das ist unsere Forderung‘, sagte Greta, als sie im vergangenen Monat nach Brüssel kam.
Einige Politiker haben die Sache von Greta offen unterstützt, darunter Michael Gove, der britische Umweltminister. Das ist zwar zu begrüßen, aber in Wirklichkeit sind sie gar nicht in der Lage, zu liefern, selbst wenn sie es wollten. Wie sollten sie das auch können? Um eine irreversible Erwärmung zu verhindern, müssen die globalen CO2-Emissionen jedes Jahr um mindestens 50% verringert werden. Für Europa bedeutet das, die Emissionen bis dahin um mindestens 80% zu senken, während sich< aber alle Politiker lediglich auf 40% haben einigen können.
Für Journalisten wie mich, die jeden Tag die schwierige europäische Klimapolitik miterleben, wäre die Vorstellung ein Chaos, wenn die gleichen Streitigkeiten unter den 195 Parteien des Pariser Abkommens ausgetragen würden. Seien wir ehrlich, der Auftrag ist schwer zu bewältigen. Aber auch hier hat es Greta deutlich und unvergleichlich kraftvoll formuliert: ‚Sobald Sie Ihre Hausaufgaben gemacht haben, erkennen Sie, dass wir eine neue Politik brauchen. Wir brauchen eine neue Ökonomie, bei der alles auf unserem schnell abnehmenden und extrem begrenzten verbleibenden CO2-Budget basiert.‘ Aber selbst das ist nicht genug, sagt sie. ‚Wir brauchen eine ganz neue Denkweise‘, bei der Politiker aufhören, für Betrug belohnt zu werden, „denn alles, was heute zählt, ist, zu gewinnen, um an die Macht zu kommen‘.
Die Wahrheit an die Macht zu bringen, gilt traditionell als eine der Kernaufgaben des Journalismus. Heute ist niemand Besseres als Greta in der Lage, diese Rolle zu erfüllen. Dafür verdient sie vielleicht wirklich den Friedensnobelpreis.“
„Gleich mehrfach gibt es Seitenhiebe in die Richtung von Christian Lindner,“ notierte Clemens Weiß auf energiezukunft: „Der FDP-Chef hatte den streikenden Schülern von Fridays for Future die Kompetenz abgesprochen. Man solle das Thema lieber den Profis überlassen. Eine Steilvorlage. Auf dem Podium die Sprecher von Scientists for Future, einem Zusammenschluss von Forschern. Ihre Antwort an Lindner ist eindeutig: Seht her, wir sagen dir und der Welt: Die streikenden Schüler und Studenten haben recht. Aus 700 Erstunterzeichnern sind inzwischen 23.000 Wissenschaftler geworden, darunter zwei Nobelpreisträger und tausende Professoren. ‚Das ist eine fantastische Zahl, mehr als Lungenärzte‘, sagte Eckart von Hirschhausen und konnte sich eine weitere Spitze nicht verkneifen. Diesmal gegen den umstrittenen Brief von 100 Lungenärzten, die Anfang des Jahres mit vielen Behauptungen aber ohne Fakten zur Gefahr von Dieselabgasen große Aufmerksamkeit erlangten.“
Professor Volker Quaschning (Scientists For Future), HTW Berlin, berichtete, „die Wissenschaftler haben uns die Bude eingerannt. Wir erledigen das Ganze neben unserem Job, das bedeutet viel Arbeit und wenig Schlaf.“ Bei ihren Unterschriften wird es wohl nicht bleiben. Zwar gebe es keine konkreten Pläne, was noch kommen werde Quaschning sagte aber: „Wir werden uns weiter einmischen und ich denke, dass wir gemeinsam einiges bewegen können.“