Schrottmeiler Mochovce gefährlich

Umwelt-Institut: Atom-Ruine nicht ans Netz!

Das Umweltinstitut München warnt: „Zum ersten Mal seit der Katastrophe von Fukushima soll im Juli wieder ein Atomkraftwerk (AKW) in Europa in Betrieb gehen. Die Technik des Reaktors im slowakischen Mochovce – nur 400 Kilometer von Deutschland entfernt – stammt noch aus den 70er Jahren, ist völlig veraltet und mangelhaft. In den 90ern wurde das Projekt eigentlich schon verworfen – die Reaktorbaustelle wurde zur Atomruine. Erst 15 Jahre später wurde der Bau fortgesetzt, bei der Fertigstellung kam es zu zahlreichen Pannen.“

Die Reaktorblöcke Mochovce 1 und 2 verseuchen laut dem Magazin kontrast.at „bereits die umliegenden Flüsse mit radioaktivem Wasserstoff [S_Y: Könnte „Wasser“gemeint sein?]. Jetzt sollen auch die Reaktoren Mochovce 3 und 4 in Betrieb genommen werden – obwohl die Technik veraltet und die Sicherheitsbedenken groß sind. Auch für Österreich.“ Erstmals könnte eine Klage gegen die Inbetriebnahme durchgehen, selbst die AKW-Branche sieht gravierende Mängel. Doch die österreichische Regierung tut nichts – von Umweltministerin Köstinger gibt es keine einzige Stellungnahme dazu. Unsere Anfrage an sie blieb bis heute unbeantwortet. Mochovce liegt nur 100 km von der österreichischen Grenze entfernt. Zum Vergleich: Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 war 1.000 km entfernt. Dennoch ist die Verstrahlung von damals bis heute in manchen Gebieten Österreichs nachzuweisen. Doch nicht nur die Nähe ist eine Bedrohung für Österreich. Erstmals könnte eine Klage gegen die Inbetriebnahme durchgehen, selbst die AKW-Branche sieht gravierende Mängel.

Die Oberösterreichischen Nachrichten berichten über „Aufregung und Verunsicherung“ infolge von Berichten ehemaliger Arbeitern und Ingenieure am Bauprojekt Mochovce 3. Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) habe von „sehr besorgniserregenden Berichten“ über Sicherheitsmängel gesprochen und vollständige Aufklärung durch die slowakischen Behörden gefordert. FPÖ, SPÖ, Liste JETZT und Grüne forderten einhellig einen sofortigen Baustopp. Die österreichische Regierung fordert deshalb bereits von der slowakischen Atomaufsicht, die Inbetriebnahme des Reaktors zu verweigern. Die neuen Reaktorblöcke 3 und 4 des rund 100 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernten AKW Mochovce sollen in den kommenden Monaten in Betrieb gehen. Mehrere ehemalige Arbeiter und Ingenieure wandten sich nun an die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 und warnten vor gravierenden Mängeln am Bauprojekt. Foto-Dokumente und Zeugenaussagen würden belegen, dass die Sicherheitshülle des Reaktors durch Bohrungen beschädigt worden sei und im Falle eines Erdbebens oder von Explosionen im Zuge eines schweren Unfalls versagen könnte, teilte Global 2000 am Mittwoch in einer Aussendung mit. Tausende Löcher seien in die Wände des Reaktorgebäudes und der hermetischen Kammern gebohrt worden, um Halterungen für Kabel, Rohre und Dampferzeuger zu befestigen. Diese Bohrungen seien „einfach im Blindflug“ erfolgt, so Global 2000.  Die Umweltorganisation fordert deshalb ebenfalls einen Stopp des AKW-Bauprojekts.

Laut Umweltinstitut München weist „ein interner Bericht des atomfreundlichen Betreiberverbandes WANO auf die ungenügende Sicherheitskultur auf der Baustelle hin. Und nun meldet sich auch noch ein ehemaliger Arbeiter am AKW mit neuen beunruhigenden Informationen zu Wort. Bei einem schweren Unfall oder Erdbeben könnten die betroffenen Gebäudeteile zusammenbrechen und es käme zu einer massiven Freisetzung radioaktiver Stoffe. Die Menschen in der Slowakei und den umliegenden Ländern wie Österreich und Deutschland würden gefährdet.

->Quellen: