„#Autofrei in die Zukunft“

Greenpeace Aktivisten fordern von Verkehrsminister Scheuer: „Autofrei in die Zukunft!“

Eine klimafreundliche Verkehrspolitik mit einem deutlichen Ausbau von Rad-, Bus- und Bahnverkehr forderten Greenpeace Aktivisten am 08.04.2019 einer Medienmitteilung zufolge von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Anlässlich einer Konferenz zur Zukunft der Mobilität, bei der Scheuer sprach, luden die Umweltschützer den mit dem Auto angereisten Minister dazu ein, auf ein bereit gestelltes Fahrrad umzusteigen.

„#Autofrei in die Zukunft“ steht auf ihren T-Shirts, „Für gesunden Menschenverstand“ auf dem Rad. Vorschläge einer Expertengruppe, wie der CO2-Ausstoß im Verkehr etwa durch eine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen oder höheren Steuern für Spritschlucker gesenkt werden kann, hatte Scheuer als „gegen jeden Menschenverstand“ abgebügelt. „Das Rad kann vor allem in der Stadt einen enormen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagt Greenpeace-Verkehrsexpertin Marion Tiemann. „Kein Verkehrsträger lässt sich schneller und günstiger ausbauen. Herr Scheuer muss gesunden Menschenverstand walten lassen und auf eine abgasfreie und sichere Zukunft ohne klimaschädliche Motoren setzen.“

Minister Scheuer müsse sehr bald Maßnahmen vorschlagen, die den jährlichen CO2-Ausstoß im Verkehr bis zum Jahr 2030 um mindestens 65 Millionen Tonnen senken. Eine von Scheuer eingesetzte Expertenkommission habe sich nicht auf ein Paket an Maßnahmen einigen können, mit dem dieses von der Bundesregierung beschlossene Ziel erreicht werden kann. Grund dafür war auch, dass der Minister wirksame Maßnahmen wie eine E-Auto-Quote blockiert.

Es wird voll auf städtischen Radwegen – und gefährlich

E-Roller, öffentlich, in Malaga – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Inzwischen hat die Bundesregierung den Weg für kleine Elektroroller frei gemacht, die künftig auch auf Radwegen fahren sollen. Gleichzeitig steigt der Anteil des Radverkehrs vor allem in Städten stärker an als der aller anderen Verkehrsträger. Zudem werde die wachsende Zahl Radfahrender nur dann sicher unterwegs sein, wenn städtische Radwege schnell breiter und mittelfristig baulich abgetrennt werden. Wegen geringer Investitionen und schlechter gesetzlicher Voraussetzungen seien viele Radwege in miserablem Zustand, so die Verkehrsexpertin. Belege dafür sammelt Greenpeace gerade auf einer interaktiven Radwege-Karte. Jeder Berufspendler, der vom Auto aufs Rad umsteigt und damit täglich fünf Kilometer zur Arbeit und zurück fährt, spart pro Jahr 350 Kilogramm CO2-Emissionen ein. Auf Deutschland hochgerechnet, könnte eine Stärkung des Radverkehrs bis zu elf Prozent der CO2-Emissionen des werktäglichen Personenverkehrs einsparen.

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