Scientific American: „Bodenschätze im All durchdacht abbauen“
„Der Mond und andere Himmelskörper werden letztendlich ausgebeutet werden; es ist wichtig, das auf durchdachte und organisierte Weise zu tun“, schreiben Alex Gilbert und Morgan D. Bazilian am 19.04.2019 im Scientific American. Vor fünfzig Jahren im Juli (am 16.07.1969) betrat die Besatzung der Apollo 11 als erste bemannte Mission die Oberfläche des Mondes. Heute stehen die Vereinigten Staaten am Rande einer Weltraumrenaissance, die Astronauten auf den Mond zurückbringt, zuerst auf einer umlaufenden Raumstation und dann auf die Oberfläche. Ihr Ziel: Bodenschätze.
Die NASA, ihre internationalen Partner und Handelsunternehmen sind unter anderem bestrebt, Mondwasser zu finden und abzubauen – den Grundbaustein für Wasserstoffkraftstoff und Sauerstoff. Wasser oder Eis, das sich auf einem Himmelskörper wie dem Mond oder einem Asteroiden befindet, ist eine Art Raumressource. In den vergangenen 20 Jahren hat die Weltraumforschung potenzielle Wasserablagerungen auf dem Mond, auf dem Mars, im Asteroidengürtel und sogar auf Monden im Orbit von Jupiter und Saturn identifiziert.
Mit Hilfe der ISRU-Technologie (In-situ Ressourcennutzung) könnten solche Bodenschätze des Weltraum-Bergbaus in Wasserstoff oder Sauerstoff umgewandelt werden, was die Betankung und Versorgung zukünftiger Raumfahrtmissionen ermöglicht. Langfristig können diese Weltraumressourcen auch die Kosten für unbemannte Erkundungsmissionen zu Tiefraumstandorten wie dem Asteroidengürtel, den Riesenplaneten und dem Kuiper-Gürtel senken.
Vor kurzem wurde in beiden Kammern des Kongresses der überparteiliche „Space Resources Institute Act“ eingeführt. Aber es sind nicht nur die USA, die sich für Raum-Ressourcen interessieren. Auf der Ressourcenseite schaffen Luxemburg, Brüssel und die Vereinigten Arabischen Emirate die Voraussetzungen für eigene Ambitionen. Ein wichtiges Werkzeug für das zukünftige Institut wäre das Lunar Orbital Platform-Gateway der NASA, eine Tiefraumstation im Mondorbit. Anfang 2019 trat Kanada als erstes Land offiziell dem von den USA geleiteten Projekt bei. Die anderen Partner der NASA auf der Internationalen Raumstation, darunter die Europäische Weltraumorganisation JAXA und Roscosmos, haben alle ihr Interesse bekundet, sich dem Projekt anzuschließen.
Eine Weltraumressourcenagentur würde eine ähnliche Rolle spielen, obwohl es sich auf einen bestimmten Missionsbedarf konzentrieren würde, im Gegensatz zu einer spezifischen angewandten Wissenschaft. Raumressourcen sind von Natur aus interdisziplinär…
->Quellen und kompletter Artikel (englisch):