Lesehinweis: Bilder lähmen
Die Illustrationen des Klimawandels bilden steigende Temperaturen in klaren Farben ab. Aber wer Rot sieht, denkt an Alarm und daran, dass es zum Handeln ohnehin zu spät ist. Bilder aus Daten können Politik machen: Als die Krankenhaus-Administratorin und Statistikerin Florence Nightingale 1859 der Regierung ihren Bericht zur hohen Sterblichkeit in den Lazaretten während des Krimkrieges zum ersten Mal vorgelegt hatte, war nicht viel passiert. Als sie ihn erneut vorlegte, hatte sie ihn um mehrere farbige, kreisförmige Diagramme, die sogenannten Rose Diagrams ergänzt. Es war dieser Bericht, der die britischen Entscheidungsträger handeln ließ. Heute gilt Nightingale als die Begründerin weltweiter Hygienestandards. Birgit Schneider ist Professorin an der Universität Potsdam, wo sie als Bild- und Medienwissenschaftlerin zu Bildern von Klima und Klimawandel forscht. Über die Wirkung von Klimabildern schrieb die Autorin des gleichnamigen Buches am 03.05.2019 auf Zeit-online.
Die Debatte um die globale Erwärmung begann mit Datenbildern. Die Berichte des Weltklimarats sind seit nunmehr fast drei Jahrzehnten durchsetzt von immer röteren Kurven und Karten, die auf die Ursachen, Risiken und Folgen des menschengemachten Klimawandels hinweisen. Für den fünften Bericht aus dem Jahr 2014 wurde den Farbskalen der Karten ein grelles Magenta hinzugefügt, um der Anomalie, beziehungsweise der neuen Normalität immer weiter ansteigender Extremwerte, überhaupt noch bildlich gerecht werden zu können. Die Zukunft steht auf Rot. …weiterlesen
->Quelle und weiterlesen: Zeit.de/kultur/2019-05/erderwaermung-klimawandel-bilder-daten-klimaforschung