Tagesspiegel: Verbraucher wollen Erspartes zunehmend klimafreundlich anlegen
Der Weltklimarat fordert die Dekarbonisierung, bzw. Defossilisierung und damit eine CO2-arme Wirtschaft. Immer mehr Anleger reagieren – so am 22.05.2019 im Berliner Tagesspiegel – darauf und wollen bewusst in Firmen investieren, die wenig oder kein Kohlenstoffdioxid ausstoßen. Fondsgesellschaften hätten diesen Bedarf erkannt und böten inzwischen CO2-reduzierte Anlagen an.
Die französische Großbank BNP Paribas zum Beispiel veröffentliche – wie einige andere große Geldverwalter – mittlerweile den „Carbon Footprint“ ihrer Fonds: Sie untersuchten also, wie viel CO2 die Firmen ausstießen, in die ihre Fonds investieren. So könne der Verbraucher vergleichen, welche Anlagen eher klimafreundlich seien und welche nicht. Dabei schaue sich die Großbank zum einen an, wie viel CO2-Ausstoß auf die direkten Geschäftsaktivitäten zurückzuführen seien. Der sei bei Finanzunternehmen geringer als bei Energiekonzernen. Zum anderen werde aber auch geprüft, wie viel Energie das Unternehmen verbrauche und welche CO2-Belastung sich daraus ergebe.
Vermögensrisiko CO2-Ausstoß
Unternehmen mit hohem CO2-Ausstoß würden etwa für Anleger langfristig zum Vermögensrisiko. So warteten auf die Autoindustrie massive Umbrüche. Die Energiemultis müssten vermutlich zwei Drittel der Kohle-, Gas- und Ölreserven im Boden lassen, was weltweit zu Milliardenabschreibungen führen werde.
Der Tagesspiegel wörtlich: „Der Aus Sicht des Anlegers ist es praktisch nicht möglich zu erkennen, ob, wie intensiv und wie nachhaltig ein Fonds tatsächlich um die Vermeidung von Klimagasen bemüht ist. Eine Fülle unterschiedlicher Bewertungsgrundsätze, Rechenmethoden und Bewertungen lässt den Anleger im ‚Carbon-reducing‘-Dschungel allein. Allerdings: Eine gewisse Hilfe bei der Einordnung bieten eine ganze Reihe von Organisationen und Fondsratern. So können sich Investmentfonds jedes Jahr für bewerben. Das FNG registrierte zuletzt mit 40 Prozent mehr Bewerbungen ein steigendes Interesse aus der Branche. Das Siegel beschränkt sich dabei nicht nur auf das Thema CO2, sondern evaluiert Fonds auch nach den ESG-Kriterien wie Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Anders ist dies bei Climetrics, einem Klima-Rater für Aktienfonds. Hier spielen vor allem schädliche Klimagase ein Rolle. Auf der Homepage des Unternehmens kann der Anleger seinen gewünschten Fonds eingeben und erhält für diesen eine Klimabewertung in Form von grünen Blättern. Für Fonds mit schlechter Bewertung spuckt das Rating nichts aus.“
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