Wenig schmeichelhaftes Echo von Experten, Verbänden und Journalisten
Die Bundesregierung verfolgt einer Medienmitteilung aus dem BMWi zum zweiten Fortschrittsbericht „Die Energie der Zukunft“ zufolge „mit der Energiewende anspruchsvolle Ziele. Sie dokumentiert mit dem Bericht aber gleichzeitig unfreiwillig, dass sie diese Ziele weitgehend verfehlt. Die Expertenkommission zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“ identifiziert in ihrer Stellungnahme denn auch“ erhebliche Defizite beim Klimaschutz, im Bereich der Energieeffizienz sowie bei erneuerbaren Energien im Verkehrs- und Wärmesektor“. Nur der Ausbau erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung sei auf gutem Weg. Kommentatoren aus Verbänden (BEE: „Energiewende muss endlich alle Sektoren erreichen“) und Medien (energiezukunft: „Energiewende ist mehr als nur Ökostrom„) sehen das ähnlich kritisch.
Mit der Energiewende gestalte Deutschland seine Energieversorgung nachhaltig – so das BMWi – und entwickle „neue Wertschöpfungspotenziale für den Wirtschafts- und Industriestandort“. Dabei sei „ein zielstrebiger, effizienter, netzsynchroner und zunehmend marktorientierter Ausbau der erneuerbaren Energien eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende und eine wirksame Klimaschutzpolitik.“ Diesem hehren Anspruch soll der zweite Fortschrittsbericht „Die Energie der Zukunft“ dienen – er beschreibe „den Stand der Energiewende auf Grundlage einer mehrjährigen Datenbasis und vertiefter Analysen. Er legt dar, inwieweit die im Energiekonzept genannten Ziele erreicht werden und nennt in verschiedenen Bereichen weitere Maßnahmen zur Zielerreichung und Umsetzung der Energiewende.“
Expertenkommission zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“:
Am 06.06.2019 wurde der Zweite Fortschrittsbericht (gleichzeitig siebter Monitoring-Bericht) zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“ von der Bundesregierung veröffentlicht. Anhand von Indikatoren werden ein faktenbasierter Überblick über den Stand der Umsetzung der Energiewende gegeben und die Entwicklungen der kommenden Jahre beschrieben. Der Bericht wurde vom Bundeswirtschaftsministerium unter Beteiligung der anderen Ressorts und nachgeordneter Behörden erarbeitet. Zur Begleitung des Monitoring-Prozesses hat die Bundesregierung im Jahr 2011 eine Kommission aus vier unabhängigen Energieexperten berufen.
Die Expertenkommission verfasst Stellungnahmen zum jährlichen Monitoring-Bericht bzw. zum alle drei Jahre erscheinenden Fortschrittsbericht der Bundesregierung. Dabei geht es um die wissenschaftliche Einordnung und Bewertung der Berichte. Medienmitteilung zur Kritik am Bericht unten.