Befreiungsschlag mit Verteilungswirkung und für Innovationsschub
„Die Umlage ist für viele Geschäftsmodelle der Energiewende eine Innovationsbremse. Ein Instrument zur Gegenfinanzierung ist die Verdoppelung der Stromsteuer“, schreibt dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann in einem Gastkommentar für das Handelsblatt. Im Zentrum sollte seiner Meinung nach die größtmögliche Dynamik für Energiewende und Klimaschutz stehen. Außerdem sei die Verteilungswirkung wichtig. Denn davon hänge die Akzeptanz für den Klimaschutz ab. Das aber könne nicht allein ein Thema für energiewirtschaftliche Gesetze sein. Wer es ernst damit meine müsse „breiter denken“.
„Ausgangspunkt der CO2-Finanzreform sollte die Befreiung aller Verbraucher von der EEG-Umlage sein. Diese hat aktuell ein Volumen von mehr als 25 Milliarden Euro im Jahr. Für die Stromverbraucher, die nicht wie energieintensive Unternehmen jetzt schon bei der Umlage entlastet sind, bedeutet das aktuell einen Aufschlag von 6,4 Cent pro Kilowattstunde. Mehr als 20 Prozent der Stromkosten. Die Umlage macht Strom viel zu teuer, vor allem im Vergleich zu fossilem Benzin, Diesel, Öl. Der Wegfall der EEG- Umlage wäre ein Befreiungsschlag, denn Technologien für die Integrierte Energiewende wie Speicher und Power Fuels hätten endlich faire Chancen am Markt.
Die sogenannten Differenzkosten müssten anders finanziert werden. Denn die Erzeuger von erneuerbarem Strom sollen natürlich weiter ihre Vergütung erhalten. Ein Instrument zur Gegenfinanzierung ist die Verdoppelung der Stromsteuer. Das hieße ein Plus von zwei Cent pro kWh und Einnahmen für den Bund von rund sieben Milliarden Euro. Für die Stromverbraucher bliebe immer noch eine Entlastung von 4,5 Cent pro kWh übrig, also rund 15 Prozent. Als zweite Komponente kommt der CO2-Preis im Rahmen des bestehenden EU-Emissionshandels ins Spiel. Ein Mindestpreis von 30 Euro pro Tonne CO2 oder auch 40 Euro würde weitere Milliarden bringen. Je nach Ausgestaltung. Das widerspricht den Empfehlungen der Kohlekommission, aber es wäre ein deutlich effizienterer und auch klimafreundlicherer Ansatz, den Ausstieg aus der Kohleverstromung zu beschleunigen.“
->Quelle und kompletter Artikel: handelsblatt.com/gastkommentar-alle-verbraucher-sollten-von-der-eeg-umlage-befreit-werden