Größere Solarprojekte auf der arabischen Halbinsel in Planung
Das neue Solarkraftwerk Noor Abu Dhabi in der sonnenreichen Wüste der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) soll künftig 90.000 Menschen mit sauberem Strom versorgen. Die 1.177 Megawatt (1,18 GW) Energie, die das Solarkraftwerk künftig produzieren soll, reduzieren, nach Berechnungen des Betreibers Emirates Water and Electricity Company, die CO2-Emissionen Abu Dhabis um eine Million Tonnen. Das entspricht dem Kohlendioxidausstoß von ca. 200.000 Autos. Manuel Först berichtete am 04.07.2019 in energiezukunft darüber.
Mit den 3,2 Millionen installierten Solarpanels in der arabischen Wüste, löst das Projekt den Longyangxia-Solarpark in China als bislang größtes Solarkraftwerk der Welt ab. Der bisherige Spitzenreiter hat eine Kapazität von 850 MW. In diesen Größenordnungen für einzelne Solarkraftwerke spielt Deutschland nicht mit. Der größte Solarpark hierzulande steht in Brandenburg – mit einer Leistung von 145 MW. Ein weiterer Solarpark in Brandenburg mit einer Kapazität von 175 MW ist in Planung.
Kein Vergleich zu den Plänen auf der arabischen Halbinsel, wo Platzmangel kein Thema ist. Die Emirates Water and Electricity Company hat in den VAE bereits ein Projekt mit einer Kapazität von 2 GW ausgeschrieben. Und Saudi-Arabien plant unweit von Mekka ein Solarkraftwerk mit 2,6 GW Leistung.
Die absoluten Zahlen zeigen dringenden Nachholbedarf
Und dieser Zubau scheint dringend nötig, denn insgesamt sind die Staaten auf der Arabischen Halbinsel bei der Solarenergie noch weit abgeschlagen. Anfang 2019 betrug die installierte Leistung in den Vereinigten Arabischen Emiraten 594 MW, in Saudi-Arabien sogar nur 139 MW. Zum Vergleich: Deutschland kommt auf 45,9 GW (45.932 MW), beim Weltmarktführer China sind es 174,6 GW.
Die meisten Länder der Arabischen Halbinsel hingegen bauen bislang vor allem auf Öl und Gas zur Energiegewinnung. Entsprechend hoch ist der Pro-Kopf-Ausstoß bei den CO2-Emissionen. Die VAE landen mit einem Pro-Kopf-Ausstoß von 20,69 Tonnen CO2 im weltweiten Vergleich auf Platz 5, nicht weit gefolgt von Saudi-Arabien auf Platz sieben.
Die Energiestrategie der VAE sieht derweil vor, den Anteil regenerativer Energie am Gesamtenergiemix bis 2050 auf 50 Prozent zu erhöhen. Die CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung sollen bis dahin um 70 Prozent reduziert werden. Zu wenig für die Pariser Klimaziele. Und trotz des aktuellen Ausbaus der Photovoltaik, wollen die Verantwortlichen in der VAE die Öl- und Gasförderung nicht reduzieren. Dies könnte dazu führen, dass noch mehr Öl und Gas exportiert wird. mf
->Quelle: energiezukunft.eu/weltgroesstes-solarkraftwerk-in-betrieb-gegangen/manuel-foerst