Solardach-Produktion soll nach Tweet extrem wachsen
Nach einem kräftigen Kurssturz scheint sich die Tesla-Aktie zu erholen.
Ob Elon Musk selbst dazu beigetragen hat, indem er ihr mit einem Tweet unter die Arme gegriffen hat, ist unklar. Die Produktionslinie für die Tesla Solar-Dächer werde bis Ende des Jahres auf rund 1.000 pro Woche „rapide“ erhöht, hieß es da. Ex-Mitarbeiter waren zitiert worden, im vergangenen Jahr habe Tesla teilweise nur Solarzellen für „3 bis 5 Dächer“ pro Woche hergestellt.
Der Tweet: „Spooling up production line rapidly. Hoping to manufacture ~1000 solar roofs/week by end of this year. — e^?? (@elonmusk) 30. Juli 2019″
Musk’s Tweet folgt auf einen Gewinnbericht, der ohne jegliche Aktualisierung der Produktionspläne für das Solardach auskam, den der CEO erstmals im Oktober 2016 veröffentlicht hatte, um die 2,6 Milliarden Dollar schwere Übernahme der schuldenbelasteten SolarCity Corp zu besiegeln. Tesla sagte in einem Vierteljahresbericht am Montagmorgen (29.07.2019), dass man immer noch an Entwürfen für Durchläufe und Tests zur Verbesserung der Fertigungsfähigkeit arbeite und keine Produktionsprognose abgebe.
Tesla-Vertreter reagierten am Dienstag nicht sofort auf die Frage, ob Musk von einem Firmen-Anwalt grünes Licht bekommen habe, bevor er seinen Tweet abschickte. Nach einem Gerichtsverfahren mit der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) Anfang des Jahres hatte ein Richter angeordnet, dass der CEO vorab die Genehmigung des Anwalts einholen müsse, bevor er geplante Produktionszahlen twitterte, die nicht zuvor vom Unternehmen veröffentlicht worden waren.
Gelingt die von Musk anvisierte Produktionsausweitung, würden deutliche Milliarden-Umsätze erreicht – eine relevante Meldung. „Und genau das kann zum Problem werden“, schrieb der Aktionär. Denn Elon Musk riskiert mit dem Tweet eine Rüge seitens der SEC, wenn nicht mehr. Er darf nach einem falschen Tweet nur noch unter Auflagen twittern. Die NordLB kritisierte jetzt: „Allzu oft verspricht Elon Musk eine glänzende Zukunft und kaschiert damit, dass er die Gegenwart nicht im Griff hat.“
Einst der König der US-Dachpanel-Industrie, gab Tesla den Thron an Sunrun Inc. ab und verlor dann Anfang des Jahres auch noch Platz zwei. Teslas Kauf von SolarCity brachte wenig Einnahmen, macht aber mehr als ein Fünftel der ausstehenden Schulden von Tesla in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar aus.
Tesla, das den größten Teil seines Umsatzes mit Automobilen erzielt, teilte letzte Woche mit, man habe sich der Solarenergie verschrieben hat und daran arbeitet, Aspekte des Geschäfts zu verbessern. Das Unternehmen installierte im zweiten Quartal nur 29 MW konventioneller Solarmodule – die bisher geringste Megawattzahl in einer einzigen Periode. Das ist ein Rückgang gegenüber dem bisherigen Tiefstand von 47 MW im ersten Quartal. In ihrer besten Zeit hatte SolarCity über drei Monate hinweg mehr als 200 MW installiert.
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