Lithium-Eisenphosphat wirklich besser?

„Manche Zahlen darf man nicht so ernst nehmen“

Ein Faktencheck von auf pv magazine am 23.09.2019: Weil es immer wieder  – auch in einigen der vielen Förderprogramme, die es inzwischen in Deutschland gibt – heiße, Lithium-Eisenphosphat sei sicherer und zyklenstabiler als andere Lithium-Ionen-Technologien, beleuchtet PV magazine die angeführten Quellen auf ihre Evidenz.

Batterien – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Nickel-Mangan-Kobalt). Die Vorlage dafür liefere eine Studie vom 30.09.2017, die das Öko-Institut für ein Batteriespeicherförderprogramm des EWS Schönau erstellte. Diese Studie begründe, warum LFP und nicht Lithium-NMC-Batterien gefördert werden sollten (LFP steht für Lithium-Eisenphosphat, NMC für Fuhs: „Eine solche Förderung schließt große Marktteilnehmer wie beispielsweise E3/DC, Senec, Solarwatt, Siemens und LG Chem aus und sendet einen entsprechendes Signal in den Markt, wobei E3/DC inzwischen auf Wunsch auch Lithium-Eisenphosphat-Batterien liefert. Die Kriterien seien, so das Öko-Institut, die Verwendung von Gefahrstoffen, die Sicherheit und die Lebensdauer sowie eingesetzte Rohstoffe und Recycling.“

Dass betroffene Unternehmen für ihren Widerspruch ein kommerzielles Interesse hätten, mache „ihre Argumente aber nicht per se falsch“. Schon 2018 hätten „unabhängige Wissenschaftler, unter anderem vom TÜV Rheinland und der TU München, die These ebenfalls abgelehnt, Lithium-Eisenphosphat-Batterien seien prinzipiell sicherer (siehe pv magazine März 2018, ‚Diskussion ums Eisenphosphat‘)“. Thomas Timke, Batterieexperte bei dem Unternehmen Solarwatt, verstehe die Begründung des Öko-Instituts ebenfalls nicht, vielfach ausgewiesener Batterieexperte bei Solarwatt. Er überprüfte die in der Öko-Institut-Studie zitierten Quellen auf ihre Relevanz. Von allen Studienautoren, bei denen er nachgefragt habe, ob die Schlussfolgerungen des Öko-Institut richtig seien, hätten alle seine Fragen mit Nein beantwortet und seien zum Teil verwundert gewesen, „dass ihre Arbeit überhaupt so genutzt“ worden sei, so Timke.

Das pv magazine wollte das verifizieren, hat einen Teil der Experten im Nachgang ebenfalls kontaktiert. und stellte „die Aussagen der Öko-Insitut-Studie den Aussagen der zitierten Quellen in Bezug auf Sicherheit und Lebensdauer gegenüber“. Fuhs: „Alle für diesen Artikel angesprochenen Experten haben bestätigt, dass man von der Kathoden-Zusammensetzung LFP oder NMC nicht auf die Batteriesicherheit schließen kann. Es ist sowohl mit LFP als auch mit NMC möglich, sichere und unsichere Batterien zu bauen. Ähnliches gilt für eine hohe Zyklenstabilität.“

->Quelle und kompletter Artikel: pv-magazine.de/manche-zahlen-darf-man-nicht-so-ernst-nehmen