Windflaute vernichtet Jobs und schadet dem Klima

Windenergie: Fehlender Ausbau bedroht Arbeitsplätze und Klimaschutz

Bis 2030 will die Bundesregierung einen Anteil Erneuerbarer Energien von 65 Prozent am Stromverbrauch erreichen. Damit das funktioniert, ist ein zügiger Ausbau von Wind- und Solarenergie notwendig. Doch für die Windenergiebranche droht sich die Talfahrt fortzusetzen. Mit aktuell 545 MW Zubau in diesem Jahr rückten die Pariser Klimaziele in weite Ferne, heißt es in einer Pressemitteilung des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW vom 16.10.2019. Zudem drohe der Windbranche zum wiederholten Male eine Entlassungswelle, sollte nicht zügig die Ausbaublockade beendet werden.

Stop für Wind an Land – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Nach Angaben der Bundesregierung hatten 2017 bereits 26.000 Menschen in der Windindustrie ihre Arbeitsplätze verloren. Bis heute sind seitdem laut IG Metall noch einmal 10.000 Jobs hinzugekommen. Zum Vergleich: In allen Braun- und Steinkohlerevieren bundesweit sind aktuell nur noch etwa 25.000 Menschen beschäftigt.

„36.000 Menschen haben bereits ihren Arbeitsplatz verloren, nur weil die Landes- und Bundesregierung ihre eigenen Ziele nicht umsetzt. Stattdessen werden die Hürden für die Windkraft ständig erhöht“, so Reiner Priggen, Vorsitzender des LEE NRW. „Wenn die Regierungen jetzt nicht schnell handeln, dann vertreiben wir nach der Solarindustrie auch noch die Windkraft. Wind und Sonne – die wird es immer geben, umsonst und ganz ohne CO2-Emissionen.“

Weitere Negativ-Rekorde in Sachen Windenergieausbau könnte der von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vorgelegte Plan zur Stärkung des Ausbaus der Windenergie an Land verhindern. Mit besserer kommunaler Beteiligung und dem Abbau von Genehmigungshemmnissen würden Windmüllern wichtige Instrumente an die Hand gegeben, von denen die angeschlagenen Unternehmen profitieren und damit ihre Mitarbeiter halten könnten.

Dennoch bleiben auch im Stärkungspaket wichtige Punkte offen: Das Maß an Verunsicherung, das beispielsweise pauschale Mindestabstände verursachen, habe man in den vergangenen drei Jahren bereits in NRW beobachten können. Hier seien Investitionen in Millionenhöhe ausgeblieben. Das dürfe sich nicht wiederholen. Aus diesem Grund müssten die positiven Maßnahmen schnell und verlässlich umgesetzt werden.

->Quelle: LEE-NRW.de/windenergie-fehlender-ausbau-bedroht-arbeitsplaetze-und-klimaschutz-gleichermassen