Zu wenig Gebote für neue Windkraftanlagen

Windenergie-Krise geht weiter – Fördermöglichkeiten kaum abgerufen

Die Bundesnetzagentur hat für den Ausbau der Windenergie in Deutschland ernüchternde Zahlen präsentiert. Leute einer Medienmitteilung sind nur für ein Drittel der zur Ausschreibung stehenden Kapazitäten Gebote eingegangen – wörtlich: „Bei einer ausgeschriebenen Menge von 675 Megawatt wurden nur 25 Gebote mit einem Volumen von 204 Megawatt eingereicht“, hieß es von der Netzagentur. Entsprechend „erhielten alle Gebote einen Zuschlag“.

Windenergie unter Regenbogen bei Berlin – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Regional betrachtet verteilten sich die Zuschläge mehrheitlich auf Gebote in Brandenburg (neun Zuschläge mit insgesamt 74 Megawatt) sowie in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein (jeweils sechs Zuschläge mit insgesamt 51 Megawatt in NRW bzw. insgesamt 29 Megawatt in S-H). Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote reichten wie in der Vorrunde von 6,19 ct/kWh bis zum Höchstwert von 6,20 ct/kWh. Der durchschnittliche Zuschlagswert liegt bei 6,20 ct/kWh.

Ausschreibung für Solaranlagen besser

Im Rahmen der Solarausschreibung wurden 153 Gebote mit einem Leistungsumfang von 648 Megawatt abgegeben. Damit war die ausgeschriebene Menge von 150 Megawatt deutlich überzeichnet. Insgesamt erteilte die Bundesnetzagentur 27 Zuschläge für eine zu errichtende Solarleistung von 153 Megawatt. Die Zuschläge gingen ganz überwiegend an Bieter mit Geboten auf bayerische Ackerflächen (19 mit 130 Megawatt). Die Ausweitung des bayerischen Kontingents an Ackerflächen auf insgesamt 70 pro Jahr hat den Wettbewerb stimuliert.

Die im Gebotspreisverfahren ermittelten Zuschläge lagen zwischen 4,59 ct/kWh und 5,20 ct/kWh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert betrug 4,90 ct/kWh (Vorrunde 5,47 ct/kWh).

Weitere Verfahrensschritte

Die Zuschläge wurden am 18.10.2019 auf der Internetseite der Bundesnetzagentur veröffentlicht (www.bundesnetzagentur.de/windausschreibungen19-5 und www.bundesnetzagentur.de/solarausschreibungen19-4). Die Veröffentlichung der jeweiligen aktualisierten Gebotsrundenstatistiken erfolgt in Kürze.

Der nächste gemeinsame Ausschreibungstermin für beide Technologien ist am 01.11.2019. Die nächsten technologiespezifischen Ausschreibungen für Solar- bzw. Windenergie an Land sind am 01.12.2019.

Deutschland hinkt bei Windenergie-Zielen hinterher

Deutschland hinkt beim Ausbau der Windkraft massiv hinter den eigenen Zielen her, so SPIEGEL-Online. Bis Ende September seien laut einer Analyse der Fachagentur Windenergie an Land lediglich 147 neue Anlagen mit einer Leistung von 504 Megawatt registriert worden. Das entspreche nur 18 Prozent der Leistung, die im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre im gleichen Zeitraum hinzugekommen sei.

Der stockende Ausbau der Windkraft stehe zudem im Widerspruch zu den Plänen der Bundesregierung, bis 2030 mindestens 65 Prozent des deutschen Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken – vor allem durch Windenergie an Land, der bislang wichtigsten Ökostromquelle.

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