Wichtig für den Kampf gegen den Klimawandel: Bürger wollen mehr Erneuerbare Energien
Kaum ein Thema war in den vergangenen Monaten so präsent wie der Klimaschutz. Ein großer Baustein im Aufhalten des menschengemachten Klimawandels ist die Umsetzung der Energiewende. „Erneuerbare Energien können sehr viel dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen in Deutschland zu reduzieren, und zwar im Strom-, Verkehrs- und Wärmesektor“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Die deutsche Bevölkerung weiß, wie wichtig Erneuerbare dafür sind. Unsere neue Akzeptanzumfrage zeigt, dass die Menschen die Energiewende wollen.“
In der aktuellen repräsentativen Umfrage der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), die durch das Meinungsforschungsinstitut YouGov* durchgeführt wurde, befürworten neun von zehn Bürgern (89 Prozent) eine stärkere Nutzung der Erneuerbaren Energien in Deutschland. 72 Prozent gaben sogar an, dass die stärkere Nutzung und der Ausbau der EE sehr und außerordentlich wichtig seien.
Lediglich sechs Prozent erachten sie als weniger beziehungsweise überhaupt nicht wichtig. „Die Bürger haben sich klar zur Rolle der Erneuerbaren in der Klimafrage positioniert“, sagt AEE-Geschäftsführer Robert Brandt: „Die Erneuerbaren Energien sind der wichtigste Teil der Lösung.“
Die Zustimmung zu den Erneuerbaren Energien spiegelt sich auch darin wider, dass 64 Prozent der Befragten es sehr gut beziehungsweise eher gut fänden, wenn Erneuerbare-Energie-Anlagen in ihrer Nachbarschaft stünden. Bei Kohle- und Atomkraftwerken sind es jeweils nur acht Prozent. „Besonders bemerkenswert ist, dass die Zustimmung sogar noch steigt, wenn die Befragten bereits Erfahrungen mit diesen Anlagen in ihrer Nachbarschaft haben“, so Brandt. So nimmt die Befürwortung hinsichtlich eines Solarparks in der eigenen Nachbarschaft von 66 auf 78 Prozent zu, wenn sich bereits ein Solarpark in der unmittelbaren Umgebung befindet. Auch bei Windenergie- und Biogasanlagen ist dieser positive Effekt zu sehen.
Die Ergebnisse der Akzeptanzumfrage 2019 machen deutlich, dass die deutsche Bevölkerung weitaus aufgeschlossener für Veränderungen ist, als gemeinhin angenommen.
Insgesamt wurden 2018 rund 6,4 Milliarden Euro in die Erweiterung und den Erhalt des Stromnetzes investiert. So war in den vergangenen Monaten zwar von Protesten gegenüber dem Bau neuer Überland-Stromleitungen zu hören, doch insgesamt ist die Akzeptanz bezüglich ihres Ausbaus sehr hoch.
86 Prozent der Befragten empfinden den Ausbau der Überland-Stromleitung als wichtig beziehungsweise sehr und außerordentlich wichtig. Für lediglich acht Prozent sind diese weniger bis überhaupt nicht wichtig.
Für die Umsetzung einer erfolgreichen Energiewende im Kampf gegen den Klimawandel ist jedoch nicht nur die Stromerzeugung für Privathaushalte entscheidend, sondern auch für die Industrie. Schließlich lag der Endenergieverbrauch für Strom 2017 bei 530 Milliarden Kilowattstunden. 57 Prozent der befragten Bürger*innen finden, dass sich Sonnenenergie als beste Quelle für Industriestrom eignet, 45 Prozent betrachten Offshore als ideal. „Unsere diesjährige Akzeptanzumfrage zeigt, die Mehrzahl der Bürger*innen steht hinter den Erneuerbaren Energien“, fasst Brandt zusammen. „Wir können und müssen der Branche der Erneuerbaren mit Worten und Taten zeigen, dass die deutsche Bevölkerung und die Politik ihre Rolle in der so notwendigen Energiewende kennen und schätzen.“
Zur Methodik
Die AEE-Akzeptanzumfrage ist eine deutschlandweite, bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien. Befragt wurden online 1.003 Personen ab einem Alter von 18 Jahren. Die Umfrage wurde zwsichen dem 10. und dem 13. September durchgeführt.
*Die Agentur für Erneuerbare Energien hat in diesem Jahr für ihre Akzeptanzumfrage das Umfrageinstitut und die Umfrageart geändert: Statt der Telefonumfrage von Kantar Emnid unter Personen ab 16 Jahren wurde nun die Online-Befragung von YouGov unter Personen ab 18 Jahren durchgeführt. Insofern ist eine Vergleichbarkeit mit den Ergebnissen aus den vergangenen Jahren nicht ohne weiteres möglich.