Startschuss für Fraunhofer IEG in Cottbus

„Einrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie“ öffnet am 01.12.2019

Der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft hat laut einer Medienmitteilung des Wissenschaftsministeriums am 23.10.2019 („Die Strukturentwicklung in der Lausitz geht weiter voran“) die Gründung der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie (IEG) zum 01.12.2019 beschlossen. Wissenschaftsministerin Martina Münch begrüßt diese Entscheidung als weitere Stärkung für die Lausitz, ebenso wie der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch: „Für uns ist das wie ein Quantensprung. Das ist eine wichtige Botschaft, die das Vertrauen stärkt, dass die Lausitz und unsere Stadt im Strukturwandel nicht allein gelassen werden.“ Anschließend hat auch der Haushaltsausschuss des Bundestags der Ansiedlung der Forschungseinrichtung zugestimmt.

Erneuerbare Energien in der Mark Brandenburg – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Das teilten die Bundestagsabgeordnete und brandenburgische Forschungspolitikern Manja Schüle sowie der SPD-Haushaltsexperte Swen Schulz nach der  Sitzung mit. Endlich könnten wichtige Projekte Fahrt aufnehmen, sagte Schüle. Münch wörtlich: „Die geplante Forschung zu Energieinfrastrukturen ist von zentraler Bedeutung für die deutsche und globale Energiewende. Mit der Gründung der Forschungseinrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie stärkt die Fraunhofer-Gesellschaft dieses wichtige Gebiet zur Transformation des deutschen Energiesystems und trägt zudem maßgeblich zur Strukturentwicklung in der Lausitz bei. Am Standort Cottbus sollen Forschungsschwerpunkte im Bereich der Integration der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrieprozesse sowie Energieeffizienz entwickelt werden“, so Münch. „Die Gründung des Instituts ist Teil unserer Lausitz-Strategie: Mit der gezielten und nachhaltigen Ansiedlung von hochkarätigen Forschungseinrichtungen im Umfeld der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg stärken wir den Forschungsstandort Lausitz, befördern die Strukturentwicklung und gestalten die Zukunft der Region. Die begonnene Verzahnung von Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft wird weiter ausgebaut und den Wissenstransfer verstärkt. Dies ist wesentlich für Innovation, wirtschaftliche Entwicklung, Fachkräftesicherung und gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Region.“

„Wir lassen die energieintensive Industrie nicht alleine“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) bei der Eröffnung des Zentrums. Das Kompetenzzentrum solle als Ideenschmiede der Industrie dabei helfen, auf dem wachsenden Markt von klimaneutral hergestellten Gütern zu bestehen und gleichzeitig ihre klimaschädlichen Emissionen weiter zu verringern.

Im Vordergrund stehen dabei besonders schwer vermeidbare Emissionen, die in vielen Herstellungsprozessen in energieintensiven Branchen wie etwa der Stahl- und Zementbranche und Teilen der chemischen Industrie entstehen. „Es geht darum, unsere gesamte Volkswirtschaft treibhausgasneutral zu machen“, sagte Schulze. Dafür werde in der Lausitz Kompetenz gebündelt, von der ganz Deutschland profitieren könne.

Die Gründung der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie (IEG) in Cottbus gehört zu den vom Bund geförderten Vorhaben, die zur Strukturentwicklung in den Braunkohleregionen beitragen sollen. Sie soll gemeinsam mit weiteren Standorten in Bochum, Aachen/Weisweiler und Zittau eine Brücke zwischen den vom Strukturwandel am meisten betroffenen Regionen im Westen und Osten Deutschlands schlagen. In Brandenburg am Standort Cottbus sind Forschungsschwerpunkte mit Fokus auf Gas- und Wärmeinfrastrukturen, Modellierung des Energiesystems und zu entsprechenden Strategien für Unternehmen geplant. Dabei soll intensiv mit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg zusammengearbeitet werden, die bereits umfangreiche wissenschaftliche Kompetenzen im Bereich großer Kraftwerksanlagen besitzt. Das neue Fraunhofer-Institut soll von Prof. Mario Ragwitz geleitet werden. Das Land unterstützt die Gründung der neuen Einrichtung in der fünfjährigen Aufbauphase mit insgesamt 18 Millionen Euro, aus Bundesmitteln werden für den Cottbusser Institutsteil 27,4 Millionen Euro erwartet.

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