Energiewende: Windenergie überholt Braunkohle

Dennoch Warnung vom Bundesverband WindEnergie

Bedingt durch weltweit gute Windbedingungen haben 30.000 Windgeneratoren bis Mitte Dezember 118 Terawattstunden Strom geliefert – das sei zum ersten Mal mehr als aus der Verbrennung von Braunkohle gewonnen wurde. Damit werde die Windenergie erstmals wichtigster Energieträger in der Stromerzeugung – aber die „Zahlen dürfen nicht über die aktuelle Krise hinwegtäuschen“, so der Bundesverband WindEnergie (BWE) am 13.12.2019 in einer Medienmitteilung.

Zwar stocke der Ausbau der Windenergie in Deutschland, doch die Stromerzeugung mit Wind erreiche Rekordwerte. Noch nie zuvor sei in Deutschland so viel Strom aus Windenergie erzeugt worden. Schon Ende November 2019 sei die Stromerzeugung des Gesamtjahres 2018 erreicht und übertroffen worden.

Windenergie wird 2019 erstmals zum wichtigsten Energieträger Deutschlands – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Erstmals erneuerbare Energiequelle als wichtigste Energiequelle Deutschlands

Das Rekordjahr der Windenergie sei verbunden mit einem wichtigen Meilenstein der Energiewende: Erstmals sei mit der Windenergie eine einzelne erneuerbare Energiequelle zur wichtigsten Energiequelle Deutschlands aufgestiegen. Seit 2011 habe die klimaschädlichen Braunkohle diesen Spitzenplatz belegt. In Zahlen habe die deutsche Windenergie – laut Fraunhofer Energy Charts – im laufenden Jahr rund 24%, Braunkohle 20%, Atom 14%, Gas 11%, Steinkohle 10%, Solarenergie 9%, Biomasse 9% und Wasserkraft 4% zur Nettostromerzeugung in Deutschland beigetragen.

„Windenergie ist erstmals der wichtigste Energieträger Deutschlands. Das macht uns stolz. Ein Dank gebührt der mittelständisch geprägten Branche, die in den letzten 20 Jahren immer wieder Innovationsstärke und Unternehmergeist bewiesen hat und dem EEG, das die richtigen Investitionsanreize setzte, um Windenergie in Deutschland zu einer weltweiten Spitzentechnologie ausbauen zu können“, sagte Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern arbeite der BWE daran, Windenergie zum verlässlichen Fundament eines CO2-neutralen Energiesystems weiterzuentwickeln und die Rekordwerte weiter auszubauen.

Albers: Windenergie trotz Rekordwert in „schwerwiegender Krise“

„Die aktuellen Zahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die deutsche Windenergiebranche angesichts des eingebrochenen Neubaus in einer schwerwiegenden Krise befindet. Die Politik muss jetzt Verantwortung für die Energiewende und die Beschäftigten in der Windbranche übernehmen, indem sie zügig Verbesserungen im Genehmigungsverfahren sowie in der Flächenbereitstellung und in der Rechtssicherheit von Windenergieprojekten herbeiführt. Erforderlich ist außerdem die Flankierung durch ein mutiges gesetzlich definiertes Zeit- und Mengengerüst für den Ausbau bis mindestens 2030. Das Rekordjahr unterstreicht die Bedeutung der Zukunftsbranche Windenergie für den Standort Deutschland“, kommentiert Albers weiter.

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