Todesrisiko im Pkw 47-mal so hoch
Mit der Wahl ihres Verkehrsmittels nehmen Reisende laut Sicherheitsvergleich der Allianz pro Schiene starken Einfluss auf ihr Todes- und Verletzungsrisiko bei den Fahrten. In Pkws starben im Zehnjahreszeitraum 2009 bis 2018 in Deutschland fast 47-mal so viele Menschen pro Passagierkilometer wie in Zügen. In Bussen verloren pro Kilometer gut viermal so viele Menschen ihr Leben wie in Eisenbahnen. Insgesamt schneidet der öffentliche Verkehr damit deutlich besser ab als der Individualverkehr.
Sicherheitsstatistiken sind wichtige Ratgeber für Verkehrspolitik
Noch deutlicher sind die Abstände bei Verletzungen. Pro Kilometer verletzen sich in Deutschland Reisende im Bus 49-mal häufiger und im Pkw 137-mal öfter als im Zug. „Am einfachsten und schnellsten lassen sich Fortschritte im Kampf für mehr Verkehrssicherheit durch die Stärkung der Eisenbahnen erzielen“, betonte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin. „Insofern sind unsere Statistiken ein wichtiger Hinweis für die Verkehrspolitik“, so Flege. „Klar ist: Wer sich für den Zug als Verkehrsmittel entscheidet, trägt nicht nur zum Klimaschutz bei. Er oder sie fällt auch unter Sicherheitsaspekten eine kluge, gut begründete Entscheidung.“
Im Eisenbahnverkehr sind die meisten Unfallopfer in Bulgarien zu beklagen (mit 1,09 Toten pro Milliarde Personenkilometer). Auch andere süd- und osteuropäische Länder wie Kroatien (0,99) oder Rumänien (0,54) schneiden vergleichsweise schlecht ab. Deutschland kommt auf einen Wert von 0,03 und steht damit besser da als der EU-weite Durchschnitt (0,11).
Bahnreisen im gefährlichsten Zug-Land der EU sind sicherer als Autofahrten im besten Straßen-Land
Gleichzeitig gilt: Selbst im unsichersten Eisenbahnland (Bulgarien) sind Zugreisen weniger gefährlich als Pkw-Fahrten im sichersten Autoland (Vereinigtes Königreich mit 1,42 Toten pro Milliarden Personenkilometer). Besonders gefährlich sind Autofahrten in Rumänien. Das Land erreicht mit fast elf Toten pro Milliarde Personenkilometer auf der Straße den Negativrekord in der Europäischen Union.
Die EU-Zahlen beziehen sich auf den Zehnjahreszeitraum 2008 bis 2017. Dies gilt beim EU-Ranking zur besseren Vergleichbarkeit auch für die deutschen Daten.
->Quelle weitere Informationen: Allianz-pro-Schiene.de/bahnreisende-fahren-am-sichersten