Chemiekonzern Altana will bis 2025 klimaneutral sein
Der Spezialchemiekonzern Altana – nach eigener Aussage „global führend in reiner Spezialchemie“ – möchte seine CO2-Bilanz bei Produktion und Energiebezug bis 2025 weltweit auf null stellen – so die Neue Ruhr Zeitung. Also setze der Weseler Konzern bei Innovationen in seinen weltweit 52 Produktionsstätten und mehr als 60 Service- und Forschungslaborstandorten auf „Fußabdruck“. Weltweit würden deshalb an Betriebsstätten Klimaschutzprojekte gefördert, um CO2-Ausstoß zu kompensieren.
„Wir wollen unseren Fußabdruck bei Innovationen hinterlassen, nicht bei Emissionen“, erklärte Martin Babilas, Vorstandsvorsitzender von Altana die Entscheidung. „Mit unserem Programm zur CO2-Neutralität bis 2025 nehmen wir unsere Verantwortung für den Klimaschutz wahr und setzen unseren Nachhaltigkeitskurs konsequent fort.“
Bereits ab 2020 werde deshalb die komplette Stromversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt, der bis 2025 unvermeidbare Einsatz von Erdgas durch die Finanzierung gleichwertiger Klimaschutzprojekte in den Regionen kompensiert, in denen die CO2-Emissionen entstehen, ebenso notwendige Geschäftsreisen, Dienstwagen und Warentransporte. Altana erzielte 2018 mit rund 6.400 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 2,3 Milliarden Euro.
„Industrie muss Fakten schaffen, Politik den Rahmen“
Laut Babilas spielt die Industrie eine entscheidende Rolle, um den Klimaschutz weltweit voranzutreiben. „Je mehr Unternehmen sich zur Klimaneutralität bekennen und entsprechende Fakten schaffen, desto schneller kommen wir bei der Realisierung der Pariser Klimaschutzziele voran.“ Die Politik müsse allerdings den unabdingbaren Rahmen dafür schaffen. Denn die Klimaschutzziele seien ohne ausreichend verfügbaren Strom aus erneuerbaren Energien zu wettbewerbsfähigen Preisen sowie die entsprechende Netzinfrastruktur nicht zu erreichen.
„Nach aktuellen Berechnungen des VCI steigt der jährliche Strombedarf der deutschen Chemie auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität bis 2050 auf mehr als das Elffache (628 TWh) des heutigen Wertes (54 TWh) an.“
„Wir fordern daher von der Politik eine deutlich stärkere und schnellere Förderung erneuerbarer Energien. Es müssen Anreize geschaffen werden, damit auch in Zukunft ausreichend Kapazitäten von Strom und Wärme aus CO2-neutralen Quellen zur Verfügung stehen“, so Babilas. „Neue Verfahren müssen durch öffentliche Zuschüsse beschleunigt und Hürden für die Nutzung und Eigenerzeugung abgebaut werden.“ Ferner müsse die Politik mit einer international einheitlichen CO2-Bepreisung für die Industrie vergleichbare Wettbewerbsbedingungen schaffen.
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