CO2-Emissionen im Verkehr sinken – aber nur relativ

Viele Autos emittieren viel

Im Schnitt belasten Pkw Umwelt und Klima heute zwar weniger als früher, aber ihre steigende Zahl macht technische Verbesserungen zunichte: Pro Kilometer emittieren sie zwar 15 Prozent weniger CO2 als 1995 – weil aber mehr Pkw auf den Straßen unterwegs sind, sind die Emissionen insgesamt um 0,5 Prozent angestiegen. Gleiches gilt für Lkw: Die kilometerbezogenen bzw. spezifischen CO2-Emissionen sanken bei Lkw im Schnitt zwar um 30 Prozent. Weil ihre Anzahl aber gestiegen ist, sind die absoluten CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr heute um 20 Prozent höher als 1995. Das zeigen Grafiken von Statista und Daten des Umweltbundesamtes.

Dichter Verkehr auf der Berliner Ringautobahn bei Nacht - Foto © Agentur Zukunft für Solarify

Dichter Verkehr auf der Berliner Ringautobahn bei Nacht – Foto © Agentur Zukunft für Solarify

Das hat vor allem zwei Gründe: Der Gesetzgeber hat stufenweise Abgasvorschriften für neu zugelassene Pkw verschärft, woraufhin Autohersteller ihre Motoren und Abgastechnik verbesserten. Und zum zweiten verpflichtete er dazu, die Qualität des in Verkehr gebrachten Kraftstoffes zu verbessern. Die Folge ist, dass die spezifischen Emissionen an Schadstoffen und am Treibhausgas Kohlendioxid pro Verkehrsaufwand (Personenkilometer ) gegenüber 1995 gesunken sind.

Die Erfolge im Einzelnen: Durch strengere Vorschriften für die Kraftstoffqualität verringerten sich die spezifischen Emissionen an Schwefeldioxid bis zum Jahr 2017 gegenüber dem Ausgangsniveau im Jahr 1995 um rund 98 % und die von flüchtigen organischen Chemikalien ohne Methan (NMVOC) um etwa 86 %. Die spezifischen Abgasmengen an Stickstoffoxiden sanken im betrachteten Zeitraum um 56 %, die der Feinstaubemissionen um 79 %. Die Kohlendioxid-Emissionen nahmen allerdings nur um 15 % ab (siehe Abb. „Spezifische Emissionen Pkw“).

Die Stickstoffoxid-Emissionsminderungen sind überwiegend auf deutliche Verbesserungen bei Benzin-Pkw durch die Einführung des geregelten Katalysators zurückzuführen. Bei Diesel-Pkw konnten die Stickstoffoxid-Emissionen durch technische Fortentwicklungen in Labormessungen reduziert werden, sanken aber in der Realität nicht entsprechend. Grund sind die Ausnutzung von bisherigen Spielräumen der Gesetzgebung, aber auch der Einsatz so genannter Abschalteinrichtungen, die zu geringerer Minderungsleistung der Abgastechnik beispielsweise bei niedrigeren Temperaturen führen. Durch die erfolgte Fortentwicklung des EU-Rechts ist jedoch auch bei Diesel-Pkw zu erwarten, dass durch wirksamere Abgasnachbehandlung die spezifischen Emissionen zukünftig noch einmal deutlich zurückgehen werden.

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