NRW geht bei Ausschreibungen leer aus

Solarstrom-Anlagen stark überzeichnet

Bei der ersten Ausschreibung für Solarstromanlagen des Jahres ging Nordrhein-Westfalen wieder leer aus, wie der am 24.02.2020 mitteilte. Abräumer sei erneut Bayern gewesen. Dabei gebe der Markt deutlich mehr her: Die Auktion der Bundesnetzagentur sei deutlich überzeichnet gewesen. Schuld am Misserfolg sei, dass NRW im Gegensatz zu Bayern keine Freiflächen-Photovoltaik auf ertragsarmen landwirtschaftlichen Flächen zulasse.

PV-Dach in Bonn – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Darüber hinaus zeigt die Auktion, dass die Nachfrage des Marktes weit über der zugelassenen Menge der Bundesregierung liegt, die den Ausbau einschränkt. LEE-NRW-Vorsitzender Reiner Priggen: „Das Ergebnis der aktuellen Ausschreibung zeigt: Es könnte sehr viel mehr Solarstrom erzeugt werden, wenn die Bundesregierung den Ausbaudeckel aufheben und die Ausschreibungsvolumen erhöhen würde. Und es zeigt, dass Nordrhein-Westfalen den Solarausbau blockiert, indem es seine benachteiligten landwirtschaftlichen Flächen, anders als Bayern, nicht für die Solarenergie freigibt. Dabei ginge dies ohne Probleme. NRW müsste nur die von der Bundesregierung vorgesehene Länderöffnungsklausel nutzen. Und das wäre für den Klimaschutz sehr sinnvoll.“

Bei der Ausschreibung für PV-Anlagen wurden bei der Bundesnetzagentur 98 Gebote mit einem Leistungsumfang von 493 MW abgegeben. Ausgeschrieben waren nur 100 MW. Es könnten somit sehr viel mehr Solaranlagen gebaut werden als von der Bundesregierung zugelassen. Erfolgreich waren letztlich nur 18 Gebote. Bundesnetzagentur: „Es wurden überwiegend Gebote für benachteiligte Flächen in Bayern bezuschlagt (13 Zuschläge mit 75 MW). Die verbleibenden fünf Zuschläge verteilen sich auf Flächen in den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.“ LEE-NRW: „Zum wiederholten Mal kein Gebot aus NRW“. Die Preise pro Kilowattstunde (kWh) haben bei der Ausschreibung einen neuen Rekord aufgestellt: Erstmals betrug das niedrigste Gebot nur 3,55 ct/kWh.

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