Lesehinweis: „Was behindert die Energiewende?“
„Deutschland will weg von der Kohle, bis 2050 klimaneutral sein. Vor allem Wind- und Solarkraft sollen den Energiebedarf decken. Doch der Umbau hakt. Nun hat Wirtschaftsminister Altmaier eingelenkt. Bringt das die Wende?“ fragt Gero Rueter im Internetportal der Deutschen Welle. Obwohl die deutsche Energiewende lange weltweit ein Vorbild war – sie schuf viele Arbeitsplätze. Nun stockt die Energiewende aber, mehr als Hunderttausend Jobs gingen verloren. Gleichzeitig finde die Zukunft der Braunkohleindustrie mit ihren eben noch 20.000 Beschäftigten große Aufmerksamkeit – für die seien umfangreiche Hilfen für die Kohleindustrie beschlossen wurden.
Per Gesetz wurde der Solarausbau bereits ab 2013 stark abgebremst: Von 110.000 Arbeitsplätzen gingen mehr als 70.000 verloren. Die Windenergie ließ eine Gesetzesänderung ab 2017 stark einbrechen. Von 160.000 auf 112.000; der Bundesverband Windenergie sieht jetzt weitere 25.000 Jobs in Gefahr. Verantwortlich für den Aufschwung war das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) von Hermann Scheer und Hans-Josef Fell, infolgedessen in den vergangenen 20 Jahren Millionen von Solaranlagen und tausende Windgeneratoren installiert worden sind – der PV- und Windstrompreis extrem sank. Das Gesetz wurde in mehr als 100 Ländern kopiert oder nachgeahmt.
Entscheidenden Anteil am Aufschwung von Wind und Solar hatte die Bürgerenergie; sie sorgte für wachsende Akzeptanz der Anrainer. Durch sie stieg der Anteil der Erneuerbaren Energien im Strommix von sieben Prozent (2000) auf 46 (2019) – unerwünschte Konkurrenz für die Großkraftwerke. Deren Rendite sank, wie die der fossilen Energieträger überhaupt. Die Bundesregierung reagierte mit Beschränkungen und Hürden EEG, der Zubau wurde gedeckelt und Ausschreibungen eingeführt. Solarausbau und Wind brachen ein, der Preis für Windstrom stieg.
Laut Fraunhofer ISE wäre eine klimaneutrale Energieversorgung möglich, mit einem „kostenoptimalen“ Mix aus rund 206 GW Photovoltaik, 170 GW Windkraft an Land und 85 GW offshore: Vier Mal mehr Solarmodule, knapp drei Mal so viele Windanlagen onshore und 12 Mal so viele offshore. Doch die Bundesregierung plant viel zu wenig: Photovoltaik soll bis 2030 von derzeit 51 auf 98 GW wachsen, Windkraft an Land von 54 auf rund 70 GW und im Meer von 7,5 auf 20 GW.
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