Salzfreie Meerwasserkühlung

Crowd-Funding-Projekt verspricht grüne Wüsten

Eine neue Technologie für Meerwasser-Agro-PV-Kraftwerke namens IrrigationNets soll nach Darstellung des Produktvertreibers FunderNation bei breiter Nutzung (nach erfolgreichem Crowdfunding) das Potenzial haben, sowohl die Trinkwasserversorgung zu sichern, als auch Landwirtschaft in Dürregebieten zu ermöglichen und dem Klimawandel entgegen zu wirken. Neben den Vorteilen für die umliegende Natur profitierten auch die eingesetzten Solarmodule, die durch die Kühlung mehr Strom produzierten und gleichzeitig langsamer degradierten. Eine nicht eben  bescheidene Zukunftsvision.

Chinesisches Meer von Vietnam aus - Foto © Agentur Zukunft für Solarify

Meerwasser– Foto © Agentur Zukunft für Solarify

Die neue Technologie verdunste salzfrei große Mengen Meerwasser und erzeuge damit kalte, salzfreie, feuchte Luft. Damit würden „Photovoltaik-Solarkraftwerke gekühlt (im Umkreis von 1 km), die Landwirtschaft in Dürregebieten gefördert (Im Umkreis von 5 km) und nebenbei im Umkreis von 250 km Wüsten begrünt“. Durch die breite Umsetzung könnte viel CO2 vermieden werden.

Das entsalzte Wasser werde über die Luft transportiert und sorge jeden Morgen für ein bis zwei Tropfen mehr Tau an jedem Grashalm. Es entstehe eine hoch effektive Mikrobewässerung nach dem Vorbild der Natur. Früher hätten die Regenwälder die weiten Steppen versorgt, jetzt könne dieser „Feuchtigkeitsservice von Solarkraftwerken übernommen werden und somit auch neue Aufforstungen unterstützen“.

Um das zu erreichen, sollten weltweit – so die Vision von FunderNation – mehr als 10.000 Anlagen mit Hilfe von lokalen Partnern gebaut werden. Das infrage kommende Gebiet umfasse über 250.000 km Küstenlinien in mehr als 40 dürregeplagten Ländern. Die Anlagen seien für die Kunden dabei besonders gewinnbringend, da die Meerwasserverdunstung mehr zusätzlichen Strom produziere, als die Verdunstungsanlage verbrauche. Der gleichzeitige Nutzen in der Landwirtschaft führe zu einer „Win-Win Situation“, welche die Anlagen „besonders wirtschaftlich“ mache.

Die technische Machbarkeit sei durch drei Referenzanlagen in Deutschland bereits belegt. Der Effekt auf die Landwirtschaft in einem Dürregebiet müsse noch nachgewiesen werden. Zur Finanzierung eines wissenschaftlich begleiteten Referenzprojektes zur salzfreien Meerwassernutzung von Solarkraftwerken wurde eine Crowdfunding-Kampagne begonnen.

Über der Webseite steht ein „Warnhinweis: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen.“

Solarify kann die Seriosität des Vorhabens nicht beurteilen, wir stellen es lediglich vor. Ob sich der Effekt auf die Landwirtschaft in einem Dürregebiet wirklich nachweisen lässt, bleibt abzuwarten.

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