Heinrich-Böll-Stiftung mit guten Beispielen
Der Ruf nach einer besseren Mobilität wird immer lauter. Städte werden durch den zunehmenden und raumgreifenden Autoverkehr mehr und mehr unbewohnbar. Dessen CO2-Emissionen steigen, obwohl sie dringend sinken müssten. Die Menschen haben andere Erwartungen an Straßen und Plätze in ihren Kommunen, sie möchten keinen Stau, keine zugeparkten Fuß- und Radwege. Davon handelt der Leitfaden der Heinrich-Böll-Stiftung.
Blickt man ins europäische Ausland, sieht man viele gute Beispiele, wie Städte lebenswerter werden. Aber auch deutsche Städte und Gemeinden haben sich auf den Weg gemacht zu einer Verkehrswendekultur. Der Leitfaden von Thorsten Koska, Ulrich Jansen, Oscar Reutter, Carolin Schäfer-Sparenberg, Meike Spitzner und Alina Ulrich zeigt, was heute in Sachen Fuß- und Radverkehr schon möglich ist, Entschleunigung, Parkraummanagement, ÖPNV, vernetzte Mobilität, Elektromobilität, integrierte Stadt- und Verkehrsplanung, Mobilitätsmanagement und Mobilität für alle. Diese Publikation bietet damit einen praktischen Instrumentenkasten für die Kommunalpolitik. Alle Beispiele des Leitfadens sind zur Nachahmung empfohlen.
Denn der Durchbruch zu einer nachhaltigen umwelt- und sozialverträglichen Verkehrspolitik ist in den meisten Kommunen noch nicht geschafft. Der Abschied vom Leitbild der autogerechten Stadt fällt schwer, manche Verwaltungen stecken in ihren Routinen fest. Die kommunale Verkehrswende ist keine kosmetische Kurskorrektur, sondern ein klarer Kurswechsel, der Mut und Entschlossenheit braucht. Der sich aber lohnt, da es viel zu gewinnen gibt.
Schließlich zeigt unser Leitfaden auch, welche Grenzen übergeordnete politische Ebenen, allen voran die Bundespolitik, der kommunalen Verkehrswende derzeit setzen. Die kommunale Finanzausstattung ist für einen anspruchsvollen ÖPNV-Ausbau nicht ausreichend. Für die gültige Straßenverkehrsordnung ist immer noch der motorisierte Individualverkehr derjenige Verkehr, der in erster Linie fließen soll und anderen Verkehrsarten gegenüber bevorzugt wird. Spielräume für Experimente der Gleichberechtigung von Fortbewegungsarten gibt es zu wenige. Bei den Rahmenbedingungen für die Verkehrswende in Städten und Gemeinden gibt es noch viel Luft nach oben.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
I Zur Einführung: Das Leitbild nachhaltiger Mobilität in Kommunen
II Strategien der kommunalen Verkehrswende
III Erfolgsfaktoren für die Verkehrswende in Kommunen
IV Handlungsfelder der Verkehrswende
- Fußgängerfreundliche Städte – attraktive Wege und hohe Aufenthaltsqualität
- So rollt es besser! Kommunen fahrradgerecht gestalten
- Entschleunigung! Wie durch reduzierte Geschwindigkeit die Verkehrs- sicherheit erhöht wird
- Neuer Raum – Wie Parkraummanagement und Straßenverkehr verbessert werden können
- Alleskönner ÖPNV – Wie man das Rückgrat des Umweltverbundes attraktiver macht
- Einfach von hier nach da – Geteilte und vernetzte Mobilität im Umweltverbund
- Strom ist stark – Wie man Elektromobilität fördert
- Jetzt kommt zusammen, was zusammengehört – Über die Verzahnung von Stadt- und Verkehrsplanung
- Überzeugen und motivieren – Mobilitätsmanagement und Kommunikation
- Mobilität für alle! – Wie die Verkehrswende allen eine umweltschonende Mobilität ermöglicht
V Notwendige Rahmenbedingungen für die Verkehrswende
Anhang: Weiterführende Literatur, Good-Practice-Beispiele und Planungshilfe
->Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung.de/praxis-kommunale-verkehrswende-ein-leitfaden