EE attraktiver für Investoren denn je
Der Erneuerbaren-Anteil beim Strom liege erstmals bei 52 Prozent, lauten neue Rekordmeldungen Ende des ersten Quartals 2020, auch wenn zugleich eingeräumt werde, dass dies einer Kombination von Sondereffekten geschuldet sei. Diese dürften sich als Ergebnis einer Momentaufnahme so nicht wiederholen. „Die Rekordzahlen täuschten über die kritische Situation beim Ausbau von Wind- und PV-Anlagen hinweg, wie sie die Bundesregierung seit Monaten bewusst herbeigeführt hat. Trotz allem muss festgehalten werden, dass die Erneuerbare-Energien-Anlagen gerade jetzt in der sich zuspitzenden Wirtschaftskrise attraktiver denn je für Investoren sind“ – schreibt Klaus Oberzig am 03.04.2020 auf dgs.de/news, der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie.
„Ähnlich wie im Jahr 2008, als Aktienbesitzer zu den Verlierern gehörten, während Betreiber von PV-Anlagen anstelle von Verlusten eine ordentliche Rendite vorweisen konnten, stellt sich diese Situation heute auch wieder dar. Wobei der gegenwärtig zu beobachtende Zusammenbruch der Finanzwirtschaft und dessen Dimension in keinster Weise mit den Ereignissen des Jahres 2008 vergleichbar scheint. Auch die drohende Währungsreform und der bewusst herbeigeführte Zusammenbruch des Mittelstandes hält diesem Vergleich nicht stand. Richtig bleibt aber, EEG-Anlagen sind eine sichere Investition, was auch immer geschehen mag. Sie liefern, in welcher Größe auch immer, zuverlässig und kostengünstig Eigenstrom. Das belegt die wachsende Zahl der Prosumer. Es gilt auch, wie an anderer Stelle dieser Ausgabe beschrieben, für solare Wärme.
In dieser Gemengelage sollte man auch die kleinen Erzeuger der Mini-Photovoltaik nicht vergessen. Nicht nur weil getreu dem Motto ‚Kleinvieh macht auch Mist‘ verfahren werden sollte. Vielmehr sehen sich auch die vielen Mieter oder Datschenbesitzer in der gleichen Situation, Geld vor dem Verfaulen retten und in eine nichtverderbliche Form überführen zu müssen. Eben nur auf einer etwas niedrigeren Stufenleiter. Das gilt zum einen für Steckersolargeräte, auch bekannt als Balkonkraftwerke oder Guerilla PV. Gerade weil ihre Preise in den letzten 12 Monaten deutlich gefallen sind, taugen sie als produktive Investition des kleinen Mannes sehr wohl.
Hier gilt es, die Entwicklungstendenzen bei den Mini-PV-Anlagen genauer zu beleuchten. Steckersolarmodule, die in den häuslichen Endstromkreis einspeisen, werden immer leistungsfähiger und übersteigen teilweise die Grenzen des jeweiligen Bedarfs. Erzeugung und Verbrauch sollten nicht zu weit auseinanderklaffen, ansonsten fällt die Investition nicht mehr so passgenau aus. In dieser Situation ist es möglicherweise sinnvoll, auf eine weitere Entwicklung zuzugreifen, die gleichfalls in den vergangenen Monaten an Bedeutung gewonnen hat. Gemeint sind flexible PV-Module, die früher nur im Camping- oder Caravanbereich zu finden waren. Sie gibt es inzwischen in unterschiedlichen Leistungsklassen und Größenformaten. Damit bieten sie vielfach neue Anwendungsmöglichkeiten.
Grundsätzlich gilt für flexible Module, dass sie sehr leicht sind, anders als die Standardmodule, die für Dächer oder die Freifläche konzipiert worden waren. Der Gewichtsunterschied beläuft sich auf den Faktor 5 bis 7, was gerade bei Anwendungen innerhalb eines Balkons oder am Fenster eine gewichtige Rolle spielt. Nicht jeder stemmt 18 bis 20 kg, schon gar nicht, wenn sie an schwer zugänglichen Stellen montiert oder aufgestellt werden sollen. Zudem wird die Inselfähigkeit dieser flexiblen Solarmodule interessant. Nicht alle müssen als Steckersolargeräte in den häuslichen Endstromkreis einspeisen. Stattdessen können diese Paneele zielgerichtet als Ladegeräte mit Solarstrom verwendet werden.
Kleinere Leistungsklassen, etwa von 30 bis 50 Watt, eignen sich zum Aufladen von Smartphones, größere, die z.B. 100 bis 150 Watt leisten, können Tablets oder Notebooks versorgen. Das lässt sich im mobilen Einsatz machen, aber auch stationär zu Hause. Besonders günstig ist es, dass inzwischen Geräte angeboten werden, die über einen zusätzlichen USB-Anschluss verfügen, also wie ein handelsübliches Ladegerät eingesetzt werden können. Das gilt für 5, 10 und/oder 20 Volt-Anschlüsse.
Die beschriebenen flexiblen Solarmodule werden fast ausschließlich im Internet angeboten. Im stationären Handel finden Sie sich nicht. Zugleich sind sie preislich recht günstig und liegen damit meist unterhalb des Niveaus der Steckersolargeräte. Dennoch lassen sich flexible Module zusammenschalten und erreichen die gleichen Leistungsbereiche wie Standardmodule. Wer in der gegenwärtigen Situation in eine eigene Stromversorgung im Low-Cost-Bereich investieren möchte, findet also eine breite Palette an Möglichkeiten, vor allem unterhalb des Leistungsbereichs der Standardmodule. Das reicht preislich von 50 bis 1.000 €. Man sollte also nicht zögern sondern schnell wie möglich zugreifen.
->Quelle: dgs.de/flexible-solarmodule-als-neue-player-im-low-cost-bereich