Konjunkturhilfen konsequent auf Klimaschutztechnologien konzentrieren
Kaufanreize für Pkw müssen die Mobilität der Zukunft ins Auge fassen, damit Deutschlands Automobilwirtschaft auch weiterhin im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Sowohl für den Individualverkehr, als auch für den öffentlichen Nahverkehr braucht es nun die richtigen Impulse, um Innovationen anzuschieben und die Modernisierung der Fahrzeugflotten zu ermöglichen. Im Vorfeld der Verhandlungen zwischen Union und SPD über ein Konjunkturpaket, mahnt der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. konsequente, auf Klimaschutz und Fortschritt ausgerichtete Entscheidungen von der Politik an.
Viel zu lange hätten die deutschen Autohersteller die Entwicklung hin zur Elektromobilität und zu sauberen Kraftstoffen verschlafen, und auch die Politik habe tatenlos zugesehen. Aber noch bestehe die Chance, die saubere Energieversorgung des Verkehrssektor ambitioniert voranzubringen. Kaufanreize ohne eine solche Lenkungswirkung seien jedoch nicht zielführend und würden weder den gewünschten ökonomischen Effekt haben, noch ließen sich damit Sektorenziele erfüllen, betont die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie, Simone Peter. Die deutsche Industrie sei hier schon viel weiter, als es vor allem die Union und das Bundesverkehrsministerium suggerierten.
„Für eine saubere Verkehrswende stehen schon heute mit der Elektromobilität und mit Biokraftstoffen die Technologien und Kraftstoffe für PKWs zur Verfügung, die sich hervorragend ergänzen und sinnvoll kombinieren lassen. Falls sich die Bundesregierung zugunsten von zusätzlichen Kaufanreizen im Bereich der Mobilität entscheiden sollte, müssen diese zwingend die Transformation in Richtung E-Mobilität, biogener und synthetischer Kraftstoffe vorantreiben.“
Im Stromsektor brauche es zum Erreichen des 65-Prozent-Ziels für den Ausbau der Erneuerbaren Energien einen verlässlichen Fahrplan, der technologiespezifische Ausbaupfade definiert, die dem wachsenden Bedarf nach grünem Strom im Mobilitätsbereich Rechnung tragen. Weiterhin sei der Auf- und Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für batteriebetriebene Fahrzeuge zu forcieren sowie ein Tankstellennetz für Fahrzeuge, die mit grünem Wasserstoff oder Biogas betrieben werden.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie schlage vor, 1.000.000 Ladepunkte bis zum Jahr 2025 zu errichten (nicht erst im Jahr 2030 laut Masterplan Ladeinfrastruktur der Bundesregierung) und darüber hinaus ein 100.000-Schnellladepunkte-Ziel für 2025 sowie ein 1.000-Wasserstofftankstellen-Ziel für 2025 einzuführen. Auch im privaten Wohnumfeld müsse der Einbau von Ladesäulen beschleunigt werden, um die Potenziale der Elektromobilität vollends auszuschöpfen.
Zum Download
Wie ein nachhaltiges Konjunkturprogramm Wirtschaft und Klima gleichermaßen helfen kann, hat der Bundesverband Erneuerbare Energie kürzlich in einem detaillierten Positionspapier dargelegt.