BP streicht weltweit 10.000 Jobs
Das britische Mineralölunternehmen BP steckt tief in der Krise. Weltweit sollen bis zum Jahresende 10.000 Stellen abgebaut werden, also über 14 Prozent der gesamten 70.100 Mitarbeiter. Die Kürzungen betreffen in erster Linie die Verwaltung. Besonders viele Kündigungen gebe es in der Führungsetage von BP, wie CEO Bernard Looney am 08.06.2020 bekanntgab. Die Jobs auf höchster Ebene sollen mehr als halbiert werden, die Anzahl der Gruppenleiter um rund ein Drittel reduziert, wie Joschuas Katz am 10.06.2020 für energiezukunft schrieb.
Der Ölkonzern reagiert damit auf den starken Preisverfall von Erdöl der letzten Monate. Kostete ein Barrel zum Jahresbeginn noch knapp 56 Euro, sank der Ölpreis im April in den negativen Bereich: Am 20. April kostete ein Barrel schlanke -33,30 Euro. Inzwischen ist der Preis wieder auf rund 33 Euro angestiegen – und damit noch immer viel niedriger als üblich. Experten rechnen damit, dass sich der Preis für Erdöl zwar in diesem Jahr noch weiter erholt, jedoch erst im nächsten Jahr auf über 50 Euro je Barrel klettern wird.
Verschuldung stieg um 6 Milliarden US-Dollar
Das Ergebnis für BP: Der Ölpreis sei deutlich unter das Niveau gefallen, dass der Konzern brauche, um einen Gewinn zu erzielen, verkündete Looney. Man gebe jeden Tag viel mehr aus als man einnehmen könne. Die Nettoverschuldung sei dadurch im ersten Quartal um stolze sechs Milliarden US-Dollar gewachsen.
Das soll sich zukünftig wieder ändern. Und nicht nur durchs Warten auf ein Steigen des Ölpreises. BP wird umstrukturiert und soll sich zukünftig zu einem „schlankeren, schnelleren und kohlenstoffärmeren Unternehmen“ entwickeln. Bis zum Jahr 2050 will der Ölkonzern einen Netto-CO2-Ausstoß von Null erreichen.
BP möchte sich „neu erfinden“
Als erste Reaktion auf die Krise wird in erster Linie kräftig Geld auf der Ausgabenseite eingespart. Die Investitionen werden um 25 Prozent heruntergefahren und die Betriebskosten unter anderem durch Entlassungen gesenkt.
Zukünftig wolle man BP „neu erfinden“ – und zwar tiefgreifender als ursprünglich beabsichtigt. Es solle ein Unternehmen aufgebaut werden, dass „der Welt bei der Energiewende helfen und das Leben der Menschen verbessern kann“, so Looney.
Nun müssen in den nächsten Monaten und Jahren den Worten auch Taten folgen. jk
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