Luftfeuchtigkeit als Quelle für Erneuerbare Energie – zwei Metalle
Alternative Lösungen zur Verringerung fossiler Brennstoffe, die nicht nur den Klimawandel abmildern, sondern auch die Qualität unserer Luft und unseres Wassers verbessern und uns gleichzeitig energieunabhängiger machen, sind derzeit weltweit sehr gefragt. Judi Lax und ihr Team an der Universität von Tel Aviv versuchen einem in Nature/Scientific Reports publizierten Artikel zufolge, feuchte Luft als Quelle für Erneuerbare Energien zu nutzen.
Experimente zeigen, dass sich bestimmte Metalle spontan aufladen können, wenn sie mehr als 50% relativer Luftfeuchtigkeit („Relative Humidity“ – RH) ausgesetzt sind. Verschiedene Metalle laden sich aufgrund der selektiven Adsorption von Wasserionen (OH- & H+) mit unterschiedlicher Polarität auf. Die Verwendung von zwei verschiedenen Metallen führt zu einer Spannungsakkumulation, die wie ein Kondensator wirkt und 0,8 V erreicht – die Hälfte der Spannung einer AA-Batterie.
Erste Ergebnisse bestätigten, dass die Ladung unter hohen RH-Bedingungen aufgebaut wird, während die verschiedenen Metalle unterschiedliche Mengen an elektrischem Potenzial bis 0,9 V erreichen. Außerdem bleibt die Spannung an den Metallen hoch, solange die relative Luftfeuchtigkeit hoch bleibt. Einige Metalle bauten der Untersuchung zufolge ein relativ kleines elektrisches Potenzial auf, während andere Metalle überhaupt keine Ladung aufbauten.
Wenn alternative Energie durch die Kondensation von Wassertröpfchen erzeugt werden kann, ist das die Grundlage für die Entwicklung einer innovativen Erneuerbaren Energiequelle, die in Regionen mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit am wertvollsten sein wird. Judi Lax: „Wir planen daher, dieses Phänomen weiter zu erforschen und eine Prototyp-Batterie zu bauen, die ausschließlich mit Luftfeuchtigkeit betrieben wird.“
->Quelle und Originalveröffentlichung:
- geosciences.tau.ac.il/doctorant_stories_lax
- J. Y. Lax, C. Price & H. Saaroni: On the Spontaneous Build-Up of Voltage between Dissimilar Metals Under High Relative Humidity Conditions – in: Scientific Reports volume 10, Article number: 7642 (2020) – nature.com/s41598-020-64409-2