Neue Projekte für die Kohlenstoffkreislaufwirtschaft

„CO2-WIN“ startet mit virtuellem Kennenlernen

Von elektrochemischer Synthese über Mineralisierung bis hin zu künstlicher Photosynthese: Die im Rahmen von „CO2-WIN“ geförderten F&E-Projekte untersuchen die unterschiedlichsten Wege, um Kohlendioxid als nachhaltigen Rohstoff für die Industrie zu nutzen. Die Projekte der Fördermaßnahme hatten nicht den leichtesten Start: Kurz nach dem offiziellen Beginn im Februar erschwerte die Corona-Pandemie nicht nur die praktischen Arbeiten, sondern verhinderte auch die sonst üblichen Projekttreffen. Am 26.06.2020 treffen sich nun die Koordinatoren der F&E-Projekte erstmals zu einem virtuellen Auftakt unter Leitung des begleitenden Integrations- und Transfervorhabens „CO2-WIN Connect“, wie die Deutsche Geologische Gesellschaft – Geologische Vereinigung e. V. (DGGV) am 12.06.2020 mitteilte.

Mit Kohlendioxid in die Kreislaufwirtschaft  – Bildmontage © Gerhard Hofmann für Solarify

Mit Kohlendioxid in die Kreislaufwirtschaft

„Kohlenstoff ist ein wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfungsketten der deutschen Industrie. Er steckt z. B. in Plastikflaschen, Medikamenten und Autositzen. Heute wird Kohlenstoff überwiegend aus fossilen Quellen gewonnen. Das schadet nicht nur dem Klima, sondern steht auch einer zirkulären Wirtschaftsweise entgegen. Durch die Nutzung von CO2 als Rohstoff können viele Wertschöpfungsketten der Industrie nachhaltig umgestaltet werden und so eine Kohlenstoffkreislaufwirtschaft aufgebauen. In Verbindung mit dem Einsatz erneuerbarer Energien und grünem Wasserstoff wird so der CO2-Fußabdruck der Industrie gesenkt und der Einsatz fossiler Rohstoffe verringert. Gleichzeitig bieten die neuen Technologien die Basis für neue Geschäftsmodelle und wirtschaftlich attraktive Verfahren“, heißt es in der Pressemeldung.

Die Fördermaßnahme „CO2-WIN“

Mit „CO2-WIN“ fokussiere die Forschungsförderung des BMBF insbesondere auf CO2-Nutzungstechnologien, die eine hohe Chance auf den industriellen Einsatz haben. Dabei würden unterschiedlichste Ansätze verfolgt: Mit elektrochemischen Verfahren könnten aus CO2 und erneuerbarem Strom direkt sogenannte Basischemikalien hergestellt werden. Diese würden dann zum Beispiel in Kunststoffe umgewandelt. Durch die Mineralisierung würden große Mengen an CO2 langfristig in Form von Baumaterialien gebunden – und das ohne hohen Energieeinsatz. Und, langfristiger gedacht, könne mit neuen und innovativen Verfahren der künstlichen Photosynthese die Energie des Sonnenlichts nutzbar gemacht werden, um aus CO2 wertvolle Chemikalien und Solarfuels zu erzeugen, heißt es weiter.

Die Projekte der Fördermaßnahme starteten am 01.02.2020 und haben eine Laufzeit von 3 Jahren.

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