Kabinett verabschiedet Bundesbericht Energieforschung 2020
Das Bundeskabinett hat am 17.06.2020 den Bundesbericht Energieforschung 2020 beschlossen. Der Bericht gibt einen ausführlichen Überblick über die Förderpolitik der Bundesregierung zur Energieforschung und stellt die Fortschritte des 7. Energieforschungsprogramms vor (siehe: solarify.eu/7-energieforschungsprogramm-der-bundesregierung-beschlossen). Das 7. Energieforschungsprogramm wird neben dem BMWi wesentlich durch das BMBF umgesetzt. Das BMEL ist ebenfalls beteiligt.
Innovative und hocheffiziente Energietechnologien seien notwendige Voraussetzungen für eine langfristig sichere, wirtschaftliche und klimaverträgliche Energieversorgung. Was die Bundesregierung dafür tut, zeigt – so eine Medienmitteilung vom 17.06.2020 aus dem BMWi – der Bundesbericht Energieforschung, den das Kabinett am gleichen Tag beschlossen hat. Rund 1,15 Milliarden Euro hat die Bundesregierung 2019 für die Erforschung innovativer Energietechnologien aufgewendet.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier: „Forschung und Entwicklung leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die Energiewende und den Klimaschutz. Fortschritte bei der Effizienz und den Technologien sowie sinkende Kosten bei den erneuerbaren Energien haben die Energiewende erst möglich gemacht. Energieforschung ist daher ein strategisches Element unserer Energiepolitik. Sie trägt dazu bei den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, durch neue Technologien und Anwendungen für eine verlässliche, klimaverträgliche Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen. Zentral ist ein schneller Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Dazu haben wir die ersten Reallabore der Energiewende erfolgreich auf den Weg gebracht und so den ersten Baustein für die nationale Wasserstoffstrategie gelegt.“
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Wir wollen mit aller Kraft unsere Klimaziele erreichen – und gleichzeitig unsere Industrie stark und wettbewerbsfähig aufstellen. Wer aus der Atomenergie und Kohleverstromung aussteigt, der muss auch entschlossen in vielversprechende Bereiche wie den Grünen Wasserstoff einsteigen. Dieser Weg hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung kann nur dann gelingen, wenn wir Weltmeister in innovativen Energietechnologien und einer starken Energieforschung werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in Deutschland unsere Klimaziele mit einer starken Energieforschung erreichen können. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, unser Engagement für die Energieforschung weiter zu intensivieren. Ein gutes Beispiel ist die Sektorkopplung: Damit wir Stahl oder Chemikalien künftig klimafreundlich herstellen können, müssen wir erneuerbare Energie unbedingt auch für Industrieprozesse nutzbar machen. Die Energieforschung arbeitet daher mit Hochdruck an den Innovationen, die das ermöglichen. So erforscht das Kopernikus-Projekt P2X, wie Grüner Wasserstoff als Rohstoff für die Chemieindustrie eingesetzt werden kann. Und das Projekt MACOR zeigt, wie Kohle in der Stahlproduktion durch Wasserstoff ersetzt werden kann. Ich bin mir sicher: Mit den Innovationen der Energieforschung schaffen wir die Energiewende!“
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner: „Land- und Forstwirtschaft können einen unverzichtbaren Beitrag zur Energiewende und damit zur Erfüllung der Klimaziele leisten. Einerseits durch CO2-Speicherung in Böden und Hölzern. Andererseits durch Biomasse. Denn anders als Wind- oder Sonnenenergie steht diese immer zur Verfügung. Mehr noch: Mit der Güllevergärung lässt sich ein klimaschädliches Abfallprodukt gleich in doppelter Weise nutzen – daraus können Strom und Dünger werden. Und deshalb brauchen wir auf dem Gebiet der Bioenergie eine professionelle, leistungsstarke und international vernetzte Forschung. So kann das Einsatzspektrum der von der Land- und Forstwirtschaft bereitgestellten Biomasse voll entwickelt werden. Das schafft Wertschöpfung. Wichtig ist dabei, das Verhältnis der Energiegewinnung aus Anbaubiomasse sowie Abfall- und Reststoffen im Sinne einer effizienten Kreislaufwirtschaft neu auszutarieren.“
6,4 Milliarden Euro Fördermittel im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung von 2018 bis 2022
Für das 7. Energieforschungsprogramm beabsichtigt die Bundesregierung im Zeitraum 2018 bis 2022 insgesamt rund 6,4 Milliarden Euro Fördermittel bereitzustellen. 2019 hat die Bundesregierung rund 1,15 Milliarden Euro in die Forschung, Entwicklung und Demonstration moderner Energie- und Effizienztechnologien für die Energiewende aufgewendet. Das ist ein Anstieg um rund 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2018: 1,06 Milliarden Euro). In Forschungsvorhaben von kleinen und mittleren Unternehmen hat der Bund dabei im Rahmen der Projektförderung 97,3 Millionen Euro investiert.
Das zentrale Informationssystem des BMWi zur Energieforschung EnArgus (www.enargus.de) stellt die Zahlen zur Projektförderung im Bericht ausführlich dar und bietet umfangreichen Einblick in laufende und abgeschlossene Forschungsvorhaben.
Mehr „grüne Energie“ und weniger Verbrauch sind die Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Die Entwicklung neuer, kostengünstiger und marktfähiger Energie- und Effizienztechnologien ist von elementarer Bedeutung.
1,15 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung
Die Bundesregierung unterstützt die Energiewende durch Förderung von Forschung, Entwicklung und Demonstration moderner Energietechnologien im Rahmen ihres Energieforschungsprogramms. Dafür hat sie 2019 insgesamt 1,15 Milliarden Euro für die Erforschung innovativer Energietechnologien investiert. Dies entspricht einer Steigerung von rund neun Prozent gegenüber 2018 und setzt den langjährigen Trend fort. Die Energieforschung spielt somit eine zentrale Rolle als Wegbereiter der Energiewende.
Die Bereiche „Erneuerbare Energien“ und „Energieeffizienz“ bilden dabei die Schwerpunkte der Projektförderung. Hier sind „Energieerzeugung“ und „Energiewende in den Verbrauchssektoren“ ein wesentlicher Faktor. Diese Sektoren sind Gebäude, Industrieanlagen und Verkehr. Neben der Projektförderung finanziert die Bundesregierung im Rahmen der institutionellen Förderung die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Eine Schlüsseltechnologie der Energiewende ist die Nutzung von Wasserstoff. Hier hat die Bundesregierung kürzlich die Nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet. Ziel ist es, durch eine langfristig angelegte Forschungs- und Innovationsförderung entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wasserstoff – von der Erzeugung über die Speicherung, den Transport und die Verteilung bis hin zur Anwendung – Fortschritte in der Energiewende zu erzielen.
Der jährliche Bericht stellt die Entwicklung der Forschungsförderung innovativer Energietechnologien im Rahmen des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung dar. Die Zahlen zur Projektförderung des Bundes in diesem Bericht sind auf www.enargus.de transparent und nachvollziehbar dargestellt.
->Quellen: