Renovation Wave im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft als Chance für Konjunktur und Klimaschutz nutzen
Mit ihrer EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 erhält die Bundesregierung die große Chance, die Umsetzung des europäischen Green Deals beherzt voranzutreiben und Europa zukunftsgerichtet zu gestalten. Milliardenschwere Konjunkturmaßnahmen müssen zielgerichtet eingesetzt werden, um die Transformation der europäischen Gesellschaft und Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität zu beschleunigen, fordern BEE, BWP, NABU, BuVEG und DENEFF in einer gemeinsamen Presseerklärung vom 18.06.2020.
Die Modernisierung des europäischen Gebäudesektors biete ein besonders ergiebiges Anwendungsfeld, da wirtschaftliche Chancen mit dem Klimaschutz verknüpft würden. Deshalb müsse Deutschland die Renovation Wave zu einer Priorität seiner Präsidentschaft erklären, so die Verbände.
Die besondere Bedeutung des Gebäudesektors für das Erreichen der europäischen Klimaschutzziele sei eindeutig; dementsprechend prominent sei die Renovation Wave in der Kommunikation zum Green Deal sowie im Arbeitsprogramm 2020 der EU-Kommission als zentrale Maßnahme platziert. Europaweit sei der Gebäudesektor für ca. 40 Prozent des Endenergieverbrauchs und 36 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich, heißt es weiter. Damit werde deutlich, dass es einen treibhausgasneutralen Kontinent ohne einen modernisierten Gebäudebestand nicht geben könne.
In Zeiten von großer Unsicherheit könne die beschleunigte Umsetzung der Renovation Wave einen bedeutsamen Beitrag für wirtschaftliche Stabilität, sowie für die Sicherung und die Schaffung von Arbeitsplätzen leisten. Gebäudemodernisierung vereine dabei hohe lokale Wertschöpfung mit großen Exportchancen für die deutsche Wirtschaft. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Renovation Wave müssten europaweit milliardenschwere Investitionen in Planungs- und Handwerksleistungen, Erneuerbare Heizungen, Gebäudehülle und -technik ausgelöst werden. Die mitzeichnenden Verbände empfehlen der Bundesregierung entsprechend, die skizzierten wirtschaftlichen und klimapolitischen Chancen der Gebäudemodernisierung zu nutzen und während ihrer Ratspräsidentschaft beherzt voranzutreiben. Hierzu bedürfe es einer deutlichen Benennung als Schwerpunkt im Präsidentschaftsprogramm der Bundesregierung.