„Wichtiger Schritt zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie“
Als ersten wichtigen Schritt zur Umsetzung der kürzlich vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Wasserstoffstrategie hat Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am 19.06.2020 den Bundestagsabgeordneten Stefan Kaufmann (CDU) zum Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff“ bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung ernannt. Der 50jährige Stuttgarter ist seit 2009 MdB und Obmann der Unionsfraktion im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, außerdem seit September 2018 Vorsitzender der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“.
Karliczek dazu: „Wir brauchen eine Aufbruchsstimmung und das klare Signal für Innovatoren und Investoren: Deutschland will Leitanbieter und Leitmarkt für Grüne Wasserstofftechnologien werden. Ich bin sehr froh, mit Dr. Stefan Kaufmann ab sofort einen sehr erfahrenen Forschungspolitiker aus dem Deutschen Bundestag auf dem Weg in eine Grüne Wasserstoffwirtschaft an meiner Seite zu haben“.
Der promovierte Jurist Kaufmann wird einer Medienmitteilung des BMBF zufolge „als Innovationsbeauftragter ‚Grüner Wasserstoff‘ Dreh- und Angelpunkt für Wissenschaft, Wirtschaft und Politik sein. Er wird dafür sorgen, dass aus ambitionierten Zielen zupackende Taten folgen. Die Forschung ist als Ideengeber für eine innovative Wasserstoffwirtschaft unentbehrlich. Damit aus den guten Ideen aber auch erfolgreiche Innovationen werden, muss der Sprung in die Praxis gelingen. Die Beschleunigung dieses Transfers wird der Innovationsbeauftragte ‚Grüner Wasserstoff‘ maßgeblich vorantreiben und zudem für eine optimale Koordinierung der Forschungs- und Innovationsaktivitäten sorgen“, so die Ministerin.
Darüber hinaus rufe das BMBF den Ideenwettbewerb „Wasserstoffrepublik Deutschland“ aus. Dafür stehen nach derzeitiger Planung rund sechshundert Millionen Euro bereit. Innovatoren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind aufgerufen, Ideen für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft einzureichen. Im Fokus stehen hierbei Forschung und Innovation für Durchbrüche bei der Wasserelektrolyse im Industriemaßstab und für Transportlösungen zum Grünen Wasserstoff.“
Kaufmann freut sich auf die neue Aufgabe: „Das Thema Innovation ist schon lange zentraler Teil meiner politischen Arbeit. Als Berichterstatter für die Innovationspolitik und Hightech-Strategie sowie Mitglied der Gründungskommission und des künftigen Aufsichtsrates der Agentur für Sprunginnovationen liegt mir dieses Thema sehr am Herzen. Daher ist es mir eine große Freude, nun als Innovationsbeauftragter den ‚Grünen Wasserstoff‘ nach vorne zu bringen. Mit Blick auf die anstehende deutsche EU-Ratspräsidentschaft möchte ich mich dafür einsetzen, dass wir auch Europa beim ‚Grünen Wasserstoff‘ gemeinsam stark machen.“
Hintergrund:
Anfang Mai hat die Regierungskoalition ein umfassendes Maßnahmenpaket vereinbart, das einen deutlichen Akzent bei Zukunftsthemen setzt. Zu diesen Vorhaben gehört auch der Einstieg in eine Wasserstoffwirtschaft mit dem Grünen Wasserstoff als Energieträger der Zukunft. Am 10. Juni hat die Bundesregierung die Nationale Wasserstoffstrategie beschlossen.
Eine intensive Nutzung des Grünen Wasserstoffs ist von zentraler Bedeutung für den Klimaschutz, aber auch für den Erhalt der Industrie in Deutschland: Grüner Wasserstoff wird klimafreundlich aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt und ist entscheidend für die Dekarbonisierung wichtiger deutscher Kernbranchen wie der Stahl- und Chemieindustrie, aber teilweise auch des Verkehrssektors. Damit Europa bis 2050 klimaneutral wird, müssen klimafreundliche Lösungen vor allem für die CO2-intensiven Industrien gefunden werden. Zugleich können sich Wasserstofftechnologien zu einem zentralen Geschäftsfeld der deutschen Exportwirtschaft entwickeln. Deutsche Firmen sind weltweit führend bei Wasserstofftechnologien.
Mit dem Ideenwettbewerb „Wasserstoffrepublik Deutschland“ mit einem Umfang von rund 600 Millionen Euro sind ab sofort Innovatoren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aufgerufen, Ideen für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft einzureichen. Im Fokus stehen Forschung und Innovation für Durchbrüche bei der Wasserelektrolyse im Industriemaßstab und für Transportlösungen zum Grünen Wasserstoff. Außerdem wird das BMBF die Grundlagenforschung insbesondere für bessere Materialien und Komponenten, aber auch für alternative Erzeugungsverfahren fördern.