Anteil der Erneuerbaren stagniert auf niedrigem Niveau

Neues AEE-Hintergrundpapier zu Klimaschutz im Verkehr

Beim Einsatz Erneuerbarer Energien wurden im vergangenen Jahr keine Fortschritte erzielt. Deren Anteil stagnierte bei 5,6 Prozent. Das zeigt das neue Hintergrundpapier der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Der Verkehr ist und bleibt das Sorgenkind beim Klimaschutz. Der Trend zeigt seit Jahren in die falsche Richtung. Im Jahr 2019 stiegen die CO2-Emissionen in diesem Sektor um mehr als eine Million Tonnen“, sagt der Geschäftsführer der AEE, Robert Brandt.

Stau auf A8 bei Miesbach in Bayern – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Biokraftstoffe machen den Löwenanteil unter den klimafreundlichen Energieträgern aus. „Auch in Zukunft werden Elektromobilität und Wasserstoff alleine nicht ausreichen, um die CO2-Emissionen im Verkehr schnell und nachhaltig zu senken. Biokraftstoffe werden weiterhin gebraucht und könnten sogar noch mehr leisten“, so Brandt weiter. Biodiesel und Bioethanol aus regionalen Quellen erbrächten im Moment noch den größten Beitrag zur Einsparung von Klimagasen im Verkehr. Biokraftstoffe vermieden im Jahr 2019 fast acht Millionen Tonnen CO2.

Der Klimavorteil von Diesel und Benzin aus Raps, Zuckerrüben, Altspeisefett, Stroh und Co. gegenüber den fossilen Kraftstoffen habe sich in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert. Hätten die Biokraftstoffe im Jahr 2014 im Durchschnitt nur etwa halb so viele Emissionen verursacht, so seien es im Jahr 2018 bereits 84 Prozent weniger gewesen, führt Brandt weiter aus.

Biokraftstoffe leisteten aber nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. In der Diskussion um Biokraftstoffe werde häufig übersehen, dass Biodiesel und Bioethanol Koppelprodukte sind. Der größte Teil des geernteten Rapses werde zu proteinreichem Futtermittel verarbeitet: Die Ernte werde in Ölmühlen gepresst. Zu etwa 40 Prozent entstehe Rapsöl, das als Nahrungsmittel diene oder zu Biodiesel veredelt werden könne. Die verbleibenden 60 Prozent würden als Eiweißfuttermittel an Schweine, Rinder und Hühner verfüttert. Die heimische Biokraftstoffproduktion mache Deutschland somit unabhängiger von Kraftfutterimporten, heißt es weiter in der Pressemitteilung der AEE.

Statt 3,6 Millionen Tonnen Soja müssten 5,4 Millionen Tonnen importiert werden, vor allem aus den USA und Südamerika. Nicht zu vergessen sei, dass der Anbau von Raps, Zuckerrübe & Co. in Deutschland gentechnikfreie tierische Produkte ermögliche. Zusätzlich lieferten sie wertvolle Nebenprodukte wie hochwertiges Glycerin, das z.B. eine wichtige Zutat in Waschmitteln oder Zahnpasta sei.

Um die Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, müssten neben dem Einsatz von Biokraftstoffen und dem Ausbau der Elektromobilität noch weitere Maßnahmen ergriffen werden. „Zur Verkehrswende gehören nicht nur neue Kraftstoffe und Antriebe. Damit die Erneuerbaren Energien voll durchschlagen können, müssen auch Verkehrsvermeidung und Verkehrsverlagerung stärker vorangebracht werden“, so Brandt.

Neues AEE-Hintergrundpapier zu Klimaschutz im Verkehr: https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/publikationen/klimaschutz-im-verkehr-mit-biokrafstoffen

->Quelle:  Agentur für Erneuerbare Energien/unendlich-viel-energie.de/neues-hintergrundpapier-klimaschutz-im-verkehr