Drei bis vier Grad Erderwärmung – Meeresspiegel 15-20 m höher
Die Erforschung des Pliozäns gilt als Blick zurück in die Zukunft, sie lässt Rückschlüsse auf die heutige Entwicklung des Planeten zu. Jetzt haben Klimaforscher Daten über die damalige CO2-Konzentration ausgewertet, die Aussichten sind deprimierend, schreibt Joschua Katz auf energiezukunft.
Temperaturen um drei bis vier Grad Celsius über den heutigen, der Meeresspiegel um 15 bis 20 Meter höher. Das ist kein Horrorszenario der Zukunft, sondern ein Rückblick auf die klimatischen Bedingungen im frühen und mittleren Pliozän, einem fünf bis drei Millionen Jahren zurückliegendem Kapitel der Erdgeschichte. Dieser Blick zurück in die Vergangenheit der Erde ist für Klimaforscher deshalb so interessant, weil er Rückschlüsse auf die heutigen Klimaverhältnisse durch die globale Erwärmung zulassen könnte.
Tatsächlich könnte die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre bis 2025 höher sein als in der wärmsten Zeit seit 3,3 Millionen Jahren. Das geht aus einer kürzlich in Scientific Reports erschienenen Studie hervor. Daraus ließen sich Rückschlüsse auf die Auswirkungen des CO2-Gehalts auf das Klimasystem, ein Abschmelzen der Polkappen sowie den Meeresspiegel bilden.
Fossilien geben Aufschluss über CO2-Gehalt der Atmosphäre
Wie hoch die CO2-Konzentration zur damaligen Zeit in der Atmosphäre war (so Joshua Katz weiter auf energiezukunft), konnten die Klimaforscher aus den Schalen von winzig kleinen Fossilien des Pliozäns ableiten, die im heutigen Karibischen Meer gefunden wurden. Darin enthalten ist das chemische Element Bor, das im Meerwasser als Borsäure vorkommt und eine Aussage über den pH-Wert des Wassers zulässt.
Dadurch konnten die Forscher die Zusammensetzung der Luft rekonstruieren, da der Säuregrad der Meere auch von der CO2-Konzentration abhängt.Demnach schwankte der damalige Gehalt von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre zwischen 380 und 420 ppm. Heutzutage könnten diese Werte aufgrund des rasant voranschreitenden Klimawandels schon bald übertroffen werden. Im Juni betrug die durchschnittliche CO2-Konzentration bereits 416,39 ppm, wie aus der Keeling-Kurve, die regelmäßig von Forschern am Mauna Loa Observatorium in Hawaii erstellt wird, hervorgeht.
Erde erreicht spätestens 2025 traurigen CO2-Rekord
Und jedes Jahr kommen im Schnitt weitere 2,5 ppm hinzu. Deshalb gehen die Klimaforscher rund um Elwyn de la Vega davon aus, dass wir spätestens 2025 den höchsten CO2-Wert seit 3,3 Millionen Jahren erreichen werden. Schon jetzt befindet sich die Menschheit auf einem Level, das damals mit steigenden Temperaturen und einem deutlich höheren Meeresspiegel einherging.
Ein Ansteigen der CO2-Emissionen konnte offensichtlich auch nicht von der Corona-Pandemie aufgehalten werden, wie kürzlich bekannt wurde. Die globale Konzentration steigt nach einer kurzen Verschnaufpause längst wieder an, Chinas Luftverschmutzung ist bereits höher als im Vorjahr. Damit rückt das 1,5 Grad Limit bedrohlich nah. Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur könnte schon in den nächsten fünf Jahren 1,5 Grad Celsius erreichen, so die Warnung der Weltwetterorganisation WMO (solarify.eu/1,5-grad-grenze-wird-schneller-ueberschritten-als-befuerchtet) . jk
->Quellen:
- energiezukunft.eu/erde-steuert-auf-hoechsten-co2-wert-seit-33-millionen-jahren-zu
- Elwyn de la Vega, Thomas B. Chalk, Paul A. Wilson, Ratna Priya Bysani & Gavin L. Foster: Atmospheric CO2 during the Mid-Piacenzian Warm Period and the M2 glaciation – in: Scientific Reports, Band 10, Artikelnummer: 11002 (2020)
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