Erster öffentlicher Entwurf für E-Auto-Fabrik in Grünheide bei Berlin
Elon Musk hat auf der Tesla-Webseite den ersten Designentwurf seiner Giga-Fabrik bei Berlin veröffentlicht – mit PV-Dach. Das zuständige Landesamt für Umwelt erteilte jetzt eine Genehmigung für vorzeitigen Maßnahmenbeginn, damit kann Tesla nach der Rodung der Bäume mit dem Rohbau beginnen.
Laut pv magazine waren jüngst Zweifel an den PV-Plänen laut geworden, „da Tesla die Photovoltaik-Anlage in seinen Genehmigungsanträgen nicht aufgeführt hat. Allerdings stellte der kalifornische Elektroauto-Hersteller mittlerweile klar, dass das erste europäische Giga-Werk eine Photovoltaik-Anlage haben werde. In den Unterlagen sei sie nicht enthalten, da sie für die Prüfung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz nicht relevant sei“.
„Teslas Ziel ist es, den Übergang der Welt zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen. Die Lokalisierung unserer Produktionspräsenz ist entscheidend, um dieses Ziel zu erreichen und unsere Autos für Kunden auf der ganzen Welt leichter zugänglich zu machen“, heißt es auf der Tesla-Internetseite.
Die Gigafactory Berlin-Brandenburg sei „die nächste Phase von Teslas Präsenz in Europa. Wir betreiben bereits ein Montagewerk für Modell S und Modell X in Tilburg, Niederlande. Darüber hinaus ist Tesla Grohmann Automation in Prüm, Deutschland, auf die Automatisierung unserer Produktionsprozesse spezialisiert. Insgesamt beschäftigen wir derzeit bereits rund 5.500 Mitarbeiter in Europa.“
Auf einem 300 Hektar großen Gelände in Grünheide wurde 2020 mit dem Bau der Gigafactory begonnen, die Produktion soll 2021 aufgenommen werden. Phase 1 wird sich auf die Produktion des Modells Y konzentrieren. „Wir schätzen, dass wir in Phase 1 bis zu 12.000 Ingenieure, Produktionsleiter, Mitarbeiter und Techniker sowie operative Funktionen beschäftigen werden“, wobei die Arbeitsplätze „mit Anwohnern und Mitarbeitern aus dem weiteren Europa“ besetzt werden.
Nachhaltigkeit – Urwald und PV-Dach
Tesla will sich für die „Verbesserung der natürlichen Umwelt in der Nähe des Werkes und im gesamten Land Brandenburg“ einsetzen. „Wir streben die Neubepflanzung einer Fläche an, die dreimal so groß ist wie die Fabrikfläche, mit Mischbäumen, die in ihrem Lebensraum heimisch sind und das Potenzial haben, zu einem Urwald zu werden, wobei wir mit Umwelt- und anderen Expertengruppen zusammenarbeiten, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen“. Darüber hinaus arbeite Tesla daran, durch Wassersparmaßnahmen in der Fabrik sowie durch eine strukturelle Lösung mit und für die Gemeinde mittelfristig eine ausreichende Menge an sauberem Trinkwasser sicherzustellen.
Die Gigafactory Berlin-Brandenburg werde über ein Solardach verfügen und wolle Deutschland und Brandenburg mit Erneuerbarer Elektrizität helfen, ihre ehrgeizigen Energiewende-Ziele zu erreichen. Mit dem Bau eines Güterbahnhofs auf dem Gelände und einer möglichst attraktiven Bahnanbindung des Standorts will man die Vorteile der „hervorragenden Schienenverbindungen für den Personen- und Güterverkehr“ maximieren.
Durch die Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort, den lokalen und regionalen Behörden sowie Umweltgruppen will Tesla der „bestmögliche Partner sein, wenn wir gemeinsam eine sauberere Zukunft aufbauen“.
pv magazine: „Bis zum 3. August können die Antragsunterlagen im Internet sowie direkt beim Landesamt für Umwelt in Frankfurt (Oder), der Stadt Erkner, dem Amt Spreenhagen und in der Gemeinde Grünheide eingesehen werden. Bis zum 3. September seien noch Einwendungen gegen das Vorhaben möglich.“
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