Eisbären sterben bis 2100 aus

Lebensgrundlage taut weg

Keine überraschende Nachricht: Die vielzitierten zweitgrößten Landraubtiere der Welt sind in Gefahr: Nach der aktuellen, in Nature Climate Change publizierten Prognose von kanadischen Forschern um Péter Molnár sterben die Eisbären in den kommenden 80 Jahren aus. Selbst ihre Fähigkeit, lange zu fasten, wird ihnen wenig helfen. Den Wissenschaftlern zufolge ist sie längst ausgereizt. Weil sie von der Jagd auf dem Packeis leben, taut ihnen buchstäblich die Lebensgrundlage weg.

Arktis: Immer weniger Eisberge – Foto © Solarify

Dieses schon lange prognostizierte Aussterben könnte jedoch schon viel früher geschehen als ursprünglich befürchtet. Forscher der kanadischen University of Toronto schätzen, dass die Bären vielleicht schon in den 80er Jahren verschwinden könnten. „Das Überleben der meisten Eisbären-Subpopulationen in der Arktis könnte bis 2100 gefährdet sein“, schreiben die Forscher in Nature Climate Change. Der durch die globale Erwärmung verursachte Rückgang des Meereises zwinge die Tiere an Land. Dort werde ihnen die Nahrung entzogen. Zum Überleben müssten sie vom eingelagerten Fett leben. Das gehe aber nur eine begrenzte Zeit. Bei Abschwächung der Tau-Geschwindigkeit bestehe eine geringe Chance des Überlebens.

Die Forscher rechnen mit einem Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur um 3,3 °C. Bereits die Erwärmung um ein Grad hat zu einer Häufung von Hitzewellen, Dürren und Stürmen geführt. Selbst wenn die Menschheit den Anstieg auf 2,4 Grad begrenzen könnte, würde es das Aussterben der Bären wohl nur verzögern. Bisher sind lediglich Eisbären so unmittelbar vom Klimawandel betroffen, das sei aber nur ein Vorbote dessen, was anderen Tierarten in den kommenden Jahrzehnten drohe, so die Forscher. In freier Wildbahn leben heute noch etwa 25.000 Eisbären.

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