Kohlenstofffußabdruck soll reduziert werden – Kritiker: Plan geht nicht weit genug
Um die Kohlenstoffintensität ihrer Aktivitäten in den nächsten fünf Jahren zu reduzieren, kündigte eine Zusammenschluss von Öl- und Gasunternehmen am 16.07.2020 ein neues Emissionsziel an, aber Kritiker meinten, der Plan gehe nicht weit genug, schreibt Carlos Anchondo am 17.07.2020 in , E&E News. Die Oil and Gas Climate Initiative (OGCI) will“ den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft beschleunigen“, ihre Mitgliedsunternehmen hätten sich verpflichtet, die Intensität oder die Emissionen pro Produktionseinheit ihrer aggregierten vorgelagerten Öl- und Gasbetriebe gegenüber 2017 bis 13% zu senken. Das bedeute, dass sie ihre Emissionen bis 2025 auf 20 bis 21 Kilogramm Kohlendioxidäquivalent pro Barrel Rohöl senken würden – ausgehend von einem Ausgangswert von 23 Kilogramm.
Das Ziel erstreckt sich auf Methan- und Kohlendioxidemissionen pro Einheit Öl und Gas, so die Initiative, zu der Exxon Mobil ebenso gehört wie europäische Unternehmen wie BP PLC. „Ein Intensitätsziel berücksichtigt die Verschiebungen, die in den Portfolios unserer Mitgliedsunternehmen auftreten werden, und ermöglicht es neuen Mitgliedern, dem Ziel bei Bedarf beizutreten, und anderen, diese Kennzahl als Benchmark zu übernehmen“, so die OGCI in ihrer Erklärung.
Einige Beobachter sagten jedoch, dass die Reduzierung der Kohlenstoffintensität eine „niedrig hängende Frucht“ sei, eine Maßnahme, die von den Unternehmen schon vor Jahrzehnten hätte ergriffen werden sollen. „Sie müssen Öl und Gas auslaufen lassen … und stattdessen machen sie ihre Produktion fossiler Brennstoffe immer ein wenig sauberer“, sagte Lorne Stockman, ein leitender Forschungsanalyst bei Oil Change International. Die Emissionen pro Barrel sauberer zu machen bedeute keinen echten Unterschied, wenn die Produktion weiter steige, fügte er hinzu. „Wir müssen nicht nur in einem Jahrzehnt ein bisschen sauberer sein, wir müssen … die Emissionen um 7,8% pro Jahr senken, um die Grenze von 1,5 zu halten“, so Stockman.
Das OGCI-Ziel schließe die so genannten Scope-3-Emissionen nicht ein, sagte ein Sprecher des Konzerns. Zu den Scope-3-Emissionen gehören solche, die nicht in den Anlagen eines Unternehmens produziert werden und die Kunden bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugen. Sie können laut Analysten 85% bis 90% der Gesamtemissionen eines Unternehmens ausmachen.
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