1955 – 1970
1955 – Der US-Meteorologe Norman Phillips erstellt ein überzeugendes Computermodell der globalen Atmosphäre =>Modelle (GCMs)
1956 – Maurice Ewing und William L. Donn bieten ein Feedback-Modell für abrupte Klimaänderungen an =>Einfache Modelle
Gilbert Plass berechnet, dass die Zugabe von CO2 in die Atmosphäre einen signifikanten Einfluss auf die Strahlungsbilanz haben wird. =>Strahlungsberechnung
1957 – Start des sowjetischen Sputnik-Satelliten. Der Kalte Krieg betrifft die Unterstützung des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957-58 und bringt neue Finanzmittel und Koordination für Klimastudien =>International
Der amerikanische Ozeanograph und Klimatologe Roger Revelle stellt fest, dass das vom Menschen produzierte CO2 nicht ohne weiteres von den Ozeanen aufgenommen wird (sein Schüler Charles David Keeling zeichnet die nach ihm benannte Kurve) =>CO2-Treibhaus
1958 – Teleskopstudien zeigen, dass ein Treibhauseffekt die Temperatur der Venusatmosphäre weit über den Siedepunkt des Wassers erhöht =>Venus & Mars
1960 – J. Murray Mitchell berichtet von einem Rückgang der globalen Temperaturen seit Anfang der 1940er Jahre =>Moderne Temperaturtrends
Charles David Keeling misst exakt das CO2 in der Erdatmosphäre und stellt einen jährlichen Anstieg fest. =>CO2-Treibhaus Der Wert liegt bei 315 ppm. Die mittlere globale Temperatur (Fünfjahresdurchschnitt) liegt bei 13,9°C.
1962 – Kubanische Raketenkrise, Höhepunkt des Kalten Krieges.
1963 – Berechnungen deuten darauf hin, dass eine Rückkopplung mit Wasserdampf das Klima akut sensibel gegenüber Änderungen des CO2-Gehalts machen könnte. =>Strahlungsmathematik
Erstes Treffen von Experten, die sich mit der globalen Erwärmung befassen, warnt davor, dass ein Anstieg des Meeresspiegels mit einer „immensen Überflutung“ der Küstenlinien wahrscheinlich ist. =>Auswirkungen
1965 – Boulder, Colorado-Konferenz über die Ursachen des Klimawandels: Edward Lorenz und andere weisen auf die chaotische Natur des Klimasystems und die Möglichkeit plötzlicher Verschiebungen hin. =>Chaos-Theorie
1966 – Cesare Emilianis Analyse der Tiefseekerne und Wallace Broeckers Analyse der alten Korallen zeigen, dass der Zeitpunkt der Eiszeiten durch kleine Bahnverschiebungen festgelegt wurde, was darauf hindeutet, dass das Klimasystem auf kleine Störungen empfindlich reagiert =>Klimazyklen
1967 – Internationales globales Atmosphärenforschungsprogramm eingerichtet, hauptsächlich zur Sammlung von Daten für eine bessere Wettervorhersage über kurze Entfernungen, aber auch für das Klima =>International
Syukuro Manabe und Richard Wetherald machen eine überzeugende Berechnung, dass eine Verdoppelung von CO2 die Welttemperaturen um ein paar Grad erhöhen würde =>Strahlungsmathematik
1968 – Studien deuten auf die Möglichkeit eines Zusammenbruchs der antarktischen Eisschilde hin, was den Meeresspiegel katastrophal ansteigen lassen würde =>Meeresspiegelanstieg, Eis, Überschwemmungen
1969 – Astronauten wandeln auf dem Mond, und die Menschen nehmen die Erde als ein zerbrechliches Ganzes wahr =>Öffentliche Meinung
Mikhail Budyko und William Sellers präsentieren Modelle von katastrophalen Eis-Albedo-Rückmeldungen =>Einfache Modelle
Nimbus III-Satellit beginnt mit umfassenden Messungen der globalen atmosphärischen Temperatur. =>Regierung
1970 – Erster Tag der Erde (Earth Day). Umweltbewegung erlangt starken Einfluss, verbreitet Besorgnis über globale Degradation =>Öffentliche Meinung
Gründung der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration, dem weltweit führenden Geldgeber für Klimaforschung =>Regierung
Es zeigte sich, dass Aerosole aus menschlichen Aktivitäten rasch zunehmen. Der spätere KlimawandelskeptikerReid Bryson behauptet, dass sie der globalen Erwärmung entgegenwirken und eine ernsthafte Abkühlung bewirken können =>Aerosole
->Folgt: 1971 – 1985