BASF-Schwarzheide erhält 175 Millionen für Batteriekomponenten

BMWi: „Weiterer Schritt für Batteriestandort Deutschland“

„Für Forschung und Innovation sowie zum Bau von Anlagen für die Produktion und das Recycling von Batteriematerialien“ (BMWi-Medienmitteilung) bekommt die BASF 175 Millionen Euro Fördergelder. In Schwarzheide (140 km südlich von Berlin) soll damit eine Kathodenfabrik aufgebaut werden – in zwei Jahren soll die Produktion mit bis zu 200 neuen Arbeitsplätzen laufen. Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Elisabeth Winkelmeier-Becker, und der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke übergaben am 26.08.2020 gemeinsam einen Zuwendungsbescheid an den Vorsitzenden der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide, Jürgen Fuchs.

Der Lausitzer Produktionsstandort BASF Schwarzheide GmbH gehört zur BASF-Gruppe und zählt zu den größten Standorten in Europa. Sein Portfolio umfasst Polyurethan-Grundprodukte und -Systeme, Pflanzenschutzmittel, Wasserbasislacke, Technische Kunststoffe, Schaumstoffe, Dispersionen und Laromer-Marken – Foto © Goku4711 – Eig. Werk, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org

Winkelmeier-Becker: „Ich freue mich sehr, dass ich BASF heute einen Bescheid zur Förderung von Forschung und industrieller Pilotierung im Bereich hochinnovativer Batteriematerialien überreichen darf. Gemeinsam wollen Bund und Länder BASF für seine beiden Standorte in Schwarzheide und in Ludwigshafen rund 175 Millionen Euro gewähren. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, dass die neuesten und umweltschonendsten Materialien in Batterien für die Elektromobilität verwendet werden. Das Vorhaben trägt wesentlich zum Aufbau einer nachhaltigen Batterie-Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeuge in Europa bei. Der Industriestandort Deutschland wird mit Wertschöpfung und qualifizierter Beschäftigung sehr von den Aktivitäten von BASF profitieren.“

Woidke: „Die Lausitz macht sich auf den Weg in eine neue Zukunft. Der Aufbau der Kathodenmaterial-Produktion bei BASF in Schwarzheide ist eine Schlüsselinvestition für die elektromobile Zukunft Europas – ein Projekt, von dem europaweit ein wichtiger Impuls für Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit ausgehen wird. Mit dieser Investition setzt die BASF auch einen Meilenstein für die Strukturentwicklung der Lausitz zu einer innovativen Industrieregion. Ich danke dem Bundeswirtschaftsministerium, dem Unternehmen und der Europäischen Union für das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Brandenburg und die Lausitz. Brandenburg steht zu seiner Industrie und wird das Projekt nach Kräften unterstützen. Das Land Brandenburg fördert die Kathodenmaterial-Produktion mit 50 Millionen Euro.“

Standortleiter Fuchs bedankte sich und betonte: „Der Batteriematerialienmarkt gehört sicherlich zu den zukünftig innovativsten und wachstumsstärksten Segmenten unserer Branche. In dieses Segment wird BASF erheblich investieren – auch hier in Schwarzheide. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Know-how und unseren innovativen Kathodenmaterialien die Leistung von Batterien steigern und somit den Erfolg einer klimafreundlichen Mobilität maßgeblich unterstützen. Wir freuen uns, dass wir zur Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Batterie-Wertschöpfungskette in Europa beitragen können, die die Investitionen anderer Unternehmen und Partner für das gleiche Ziel mobilisiert.“ Darüber hinaus sei die Förderung ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Schwarzheide und ein deutliches Signal zur Unterstützung des Strukturwandels, so Fuchs.

Das geförderte Vorhaben der BASF mit dem Schwerpunkt der Projektarbeiten in Schwarzheide (Brandenburg) sowie kleineren Anteilen in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) ist Teil des Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) zur Förderung des Aufbaus einer Batterie-Wertschöpfungskette in der Europäischen Union. Die Förderung für BASF erfolgt für Forschung und Innovation sowie zum Bau von Anlagen für die Produktion und das Recycling von Batteriematerialien in Schwarzheide. Die Kosten tragen der Bund und das Bundesland Brandenburg.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert gemeinsam mit anderen EU-Mitgliedstaaten zwei Großprojekte zur Batteriezellinnovation. BASF war Teil des ersten IPCEI, das die Europäische Kommission im Dezember 2019 beihilferechtlich genehmigt hat. Hier arbeiten 17 Unternehmen aus insgesamt sieben Mitgliedsstaaten zusammen.

Ziel der europäischen Gesamtinitiative ist es, die Grundlagen für eine innovative, nachhaltige und wettbewerbsfähige Produktion von Batteriezellen und -modulen in Deutschland und Europa zu schaffen. Die verwendeten Batteriematerialien bestimmen maßgeblich die Kosten und Leistungsfähigkeit sowie den Umweltfußabdruck von Batterien. Innovative Kathodenmaterialien, wie von BASF verfolgt, steigern die Leistung und die Kosteneffizienz von Batterien und fördern somit den Erfolg einer klimafreundlichen Mobilität. Das Recycling von Batteriezellen mit dem Ziel der Rückgewinnung wichtiger Ausgangsstoffe wiederum reduziert den Bedarf an Rohstoffen und erhöht damit die Nachhaltigkeit der Batterien. Dies stützt auch eine innovative Wertschöpfung und führt zu qualifizierten Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa.

Die BASF Schwarzheide GmbH liegt im Braunkohleabbaugebiet der Lausitz. Das Werk wurde 1935 als Hydrierwerk Schwarzheide (Ruhland) zur Herstellung von synthetischem Benzin aus Braunkohle im Fischer-Tropsch-Verfahren errichtet und dient seit 1972 vor allem der Polyurethanproduktion. Nach Ludwigshafen zählt der Lausitzer Produktionsstandort zu den größten europäischen Standorten innerhalb der BASF-Gruppe: 12 km Straßen und Brücken, 15 Produktionsanlagen und drei Infrastrukturanlagen bildendas Herzstück des Standortes. Bei der BASF Schwarzheide GmbH sind etwa 2000 Mitarbeiter beschäftigt, inklusive Drittfirmen sind es rund 3500 Mitarbeiter. (nach de.wikipedia.org/BASF_Schwarzheide)

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