Wieder EE-Rekord

Sturmtief Kirsten sorgte für mehr als 60 GW PV- und Windstrom

„Viel Wind im Norden und in der Mitte sowie strahlender Sonnenschein im Süden haben Deutschland am 26.08.2020 einen neuen Höchstwert bei der Erzeugung erneuerbarer Energien beschert“, schrieben in pv magazine. Das zeigten Analysen des Energiekonzerns E.On. Photovoltaik und Windkraft deckten über den gesamten Tag gesehen mehr als 75 Prozent der Nettostromerzeugung, wie die Zahlen von Energy Charts des Fraunhofer ISE ergaben.

Einen neuen Rekord bei der Einspeisung hat E.On für Erneuerbare Energien in Deutschland vermeldet. Demnach haben Photovoltaik- und Windkraftanlagen am Mittwoch gegen 13:30 Uhr erstmals den Spitzenwert von 61 Gigawatt erreicht. Die Berechnungen stammen von Eon-Analysten aus München, die auf Grundlage von Daten der Bundesnetzagentur, Wetterprognosen sowie erwarteten Energiemengen im Strommarkt rund um die Uhr und tagesaktuell erneuerbare Energien vermarkten. Grund für den Rekord ist demnach das für diese Jahreszeit eher ungewöhnliche Sturmtief Kirsten, das in Deutschland zu kräftigen Böen und zudem im Süden zu einem wolkenfreien Himmel mit viel Sonnenschein geführt hatte. Die Erzeugung von erneuerbarer Energie aus Wind und Sonne habe dadurch über dem erst im April aufgestellten Rekordwert von 59 Gigawatt gelegen.

Sturmtief Kirsten verbesserte den bisherigen Rekordwert für die Einspeisung aus erneuerbaren Quellen aus dem April – Foto © Solarify

Das „Agorameter“ von Agora Energiewende wies am 26.08.2020 für die Photovoltaik eine Spitze von 19,794 Gigawatt und für Windkraft einen Topwert von 40,731 Gigawatt aus. Zu ähnlichen Zahlen kommen die Energy Charts des Fraunhofer ISE; demnach lag der Rekordwert der erneuerbaren Energien insgesamt bei 61,26 Gigawatt. Über den gesamten Tag betrachtet erreichen die erneuerbaren Energien am Mittwoch einen Anteil von 76,4 Prozent an der Nettostromerzeugung, wie Bruno Burger twitterte.

Wie Burger weiter erläuterte, war die residuale Last an dem Tag von 12:15 Uhr bis 16:15 Uhr negativ – die erneuerbare Erzeugung war in diesem Zeitraum also höher als der Stromverbrauch. Die vier Übertragungsnetzbetreiber hätten gute Arbeit geleistet und das Netz stabil gehalten. Trotz der hohen erneuerbaren Erzeugung sei der Day-Ahead-Strompreis mit -3,82 Euro pro Megawattstunde beziehungsweise -0,382 Cent pro Kilowattstunde nur leicht ins Minus gegangen, der Intraday-Preis habe sein Tief bei -16,73 Euro pro Megawattstunde beziehungsweise -1,67 Cent pro Kilowattstunde gehabt. „Da die Rekord-Erzeugung an einem Mittwoch mit hohem Verbrauch war, war die Auswirkung auf den Strompreis viel geringer, als sie an einem Wochenende mit geringem Verbrauch gewesen wäre“, so Burger.

Eon geht bereits jetzt für 2020 von einem neuen Ökostrom-Rekordjahr aus. Bereits nach der ersten Jahreshälfte hat demnach die produzierte Ökostrom-Menge mit 126 Milliarden Kilowattstunden sieben Prozent höher gelegen als im Vorjahreszeitraum. Im Februar sorgten Sturm- und Orkantiefs für eine außerordentlich hohe Windstromerzeugung. Überdurchschnittlich viel Sonne und neue Photovoltaik-Rekorde hat Eon hingegen im April, Mai und Juli mit jeweils mehr als sechs Milliarden Kilowattstunden verzeichnet.

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