Netzreserve

Netzreserve sichert Stromnetz selbst bei starker Belastung

Am stärksten belastet sind unsere großen Übertragungsleitungen im Winter. In den kalten und stürmischen Monaten speisen die Windräder im Norden besonders viel Strom ein, in den industriellen Zentren im Süden wird – vor allem wenn es kalt und früh dunkel ist – noch mehr Energie nachgefragt. Damit sich die Leitungen wegen dieses „Ansturms“ nicht abschalten, müssen die Anlagen im Norden zurückgefahren und im Süden hochgefahren werden. Nur mit solchen Redispatch genannten Maßnahmen ist dann ein sicherer Betrieb des Netzes möglich.

Die auch „Winterreserve“ oder „Kaltreserve“ genannte Netzreserve wird deshalb jedes Jahr insbesondere für das Winterhalbjahr gebildet. Sie besteht aus Kraftwerken, die gerade nicht betriebsbereit sind oder die die Betreiber schon zur Stilllegung angemeldet haben. Sie können bei Bedarf kurzfristig einspringen. Geregelt ist ihr Einsatz durch das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und in der Netzreserveverordnung. Die für Netzstabilität zuständigen großen deutschen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) ermitteln jährlich den zukünftigen Netzreservebedarf. Er wird von der Bundesnetzagentur (BNetzA) noch einmal überprüft und bestätigt. Für den Winter 2020/21 beträgt die Netzreserve rund 6,6 Gigawatt (GW). (BMWi)