Guterres: „Unser Planet ist kaputt!“

Mehr weibliche Entscheidungsträgerinnen

Frauen sind aber auch das Rückgrat der Landwirtschaft und die wichtigsten Verwalterinnen natürlicher Ressourcen. Sie gehören zu den weltweit führenden Verteidigern der Menschenrechte im Umweltbereich. Und die Vertretung von Frauen in nationalen Parlamenten steht in direktem Zusammenhang mit der Unterzeichnung von Klimaabkommen. Wenn die Menschheit Strategien für die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, den Umweltschutz und den Aufbau einer grünen Wirtschaft entwickelt, brauchen wir mehr weibliche Entscheidungsträgerinnen am Tisch.

Liebe Freunde, ich habe einen Notfall detailliert beschrieben, aber ich sehe auch Hoffnung. Ich sehe eine Geschichte von Fortschritten, die zeigen, was getan werden kann – von der Rettung der Ozonschicht über die Verringerung der Aussterberate bis hin zur Ausweitung von Schutzgebieten. Viele Städte werden grüner. Die Kreislaufwirtschaft reduziert den Abfall. Die Umweltgesetze haben eine wachsende Reichweite. Mindestens 155 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen erkennen jetzt rechtlich an, dass eine gesunde Umwelt ein grundlegendes Menschenrecht ist.

Wissensbasis größer denn je – Beiträge der Universitäten wesentlich

Und die Wissensbasis ist größer denn je. Ich habe mich sehr gefreut, von Präsident Bollinger zu erfahren, dass die Columbia University eine Klimaschule eingerichtet hat, die erste neue Schule hier seit einem Vierteljahrhundert – herzlichen Glückwunsch. Dies ist eine wunderbare Demonstration von Gelehrsamkeit und Führungsqualitäten. Ich freue mich zu wissen, dass so viele Mitglieder des Sustainable Development Solutions Network heute als besondere Gäste bei uns sind – Universitätspräsidenten, Kanzler, Dekane, Lehrkräfte und andere Wissenschaftler. Die Initiative Academic Impact der Vereinten Nationen arbeitet mit Hochschuleinrichtungen auf der ganzen Welt zusammen. Die Beiträge der Universitäten sind wesentlich für unseren Erfolg.

Liebe Freunde, eine neue Welt nimmt Gestalt an. Immer mehr Menschen erkennen die Grenzen herkömmlicher Maßstäbe wie des Bruttoinlandsprodukts, in denen umweltschädigende Aktivitäten als wirtschaftliche Vorteile gelten. Die Denkweisen ändern sich. Immer mehr Menschen verstehen, dass sie ihre eigenen täglichen Entscheidungen treffen müssen, um ihren Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren und die Grenzen des Planeten zu respektieren. Und wir sehen inspirierende Wellen der sozialen Mobilisierung durch junge Menschen.

  • Von Protesten auf der Straße bis hin zur Lobbyarbeit im Internet…
  • Von der Bildung im Klassenzimmer bis hin zum Engagement in der Gemeinde…
  • Von Wahlkabinen bis hin zu Arbeitsplätzen…
  • Junge Menschen drängen ihre Älteren, das Richtige zu tun. Und wir sind in einer Universität.

Dies ist ein Moment der Wahrheit für die Menschen und den Planeten gleichermaßen. COVID und Klima haben uns an eine Schwelle gebracht. Wir können nicht zu dem alten Normalzustand von Ungleichheit, Ungerechtigkeit und rücksichtsloser Herrschaft über die Erde zurückkehren. Stattdessen müssen wir uns auf einen sichereren, nachhaltigeren und gerechteren Weg begeben. Wir haben eine Blaupause: die Agenda 2030, die Ziele der nachhaltigen Entwicklung und das Pariser Abkommen über den Klimawandel. Die Tür ist offen; die Lösungen sind da. Jetzt ist es an der Zeit, das Verhältnis der Menschheit zur natürlichen Welt – und zueinander – zu verändern. Und wir müssen dies gemeinsam tun. Solidarität ist Menschlichkeit. Solidarität ist Überleben. Das ist die Lektion von 2020. Da die Welt in Uneinigkeit und Verwirrung lebt und versucht, die Pandemie einzudämmen, sollten wir die Lektion lernen und den Kurs für die vor uns liegende entscheidende Zeit ändern.

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